Sich füreinander zu interessieren und einander anzuerkennen sind das A und O, damit das Zusammenleben gelingt. Als katholischer Sozialverband hat das Kolpingwerk den Auftrag, Gesellschaft mitzugestalten und notwendige Veränderungen anzustoßen. Deshalb setzen sich die Mitglieder immer wieder mit ihrem Selbstverständnis auseinander und überlegen entsprechende Handlungsmöglichkeiten. „Wir können nicht schweigen, wenn Solidarität infrage gestellt und Gerechtigkeit untergraben wird.“ Darin ist man sich an diesem Nachmittag einig. Konkret wollen die Kolpingmitglieder dazu beizutragen, dass Vorurteile abgebaut werden. Dazu gehört, sich und andere solide zu informieren und aufzudecken, wenn jemandem Unrecht geschieht . In einer globalisierten Welt gehört dazu die Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur, in der Einheimische und Migranten zuhause sind. Je mehr Menschen über die kulturelle Herkunft des jeweils anderen wissen, umso leichter werden gegenseitige Offenheit und Toleranz gelebt. „Den türkischsprechenden Nachbarn kennenlernen, und Menschen, die nach ihrer Flucht hier ankommen, beistehen, das stärkt das Zusammenleben“, meinte eine Frau. Andere konnten von konkreten Aktionen erzählen, in denen sie das fördern wollten. Das macht Mut, hörte man andere sagen. Dass die Alten von den Jungen und die Jungen von den Alten lernen können, wurde ebenso deutlich. Miteinander reden und miteinander Handeln – immer auch mit dem Blick über den eigenen Kirchturm hinein, das wird in den Kolpingsfamilien gelebt, gerade auch im Engagement für die Eine Welt. Die Verantwortung und das Engagement, das Adolph Kolping zu seiner Zeit gelebt hat, hat er zusammen gefasst in den schlichten und einprägsamen Worten „Mut tut gut!“ Mit dieser Ermutigung verabschiedeten sich die Teilnehmer.
Text: Claudia Hofrichter