Friedensgebete sind aktiver Widerstand

Bild: Tereza Dymesova_pixabay_Pfarrbriefservice

Geistlicher Impuls im September

Bald sind die Sommerferien vorbei. Wir haben uns eine Auszeit genommen oder waren im Urlaub, um für die kommenden Wochen bis zum Jahresende Kraft zu tanken.

Die Welt stand aber in diesen Ferientagen nicht still. Der Krieg in der Ukraine und an vielen anderen Orten hat keinen Urlaub gemacht. Die Hitze dieses Sommers mit der unübersehbaren Klimaveränderung wird sich noch lange auf unsere Umwelt und auf die Sicherheit und Stabilität in der Einen Welt auswirken.  

Blicke ich auf die ersten Tage und Wochen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zurück, so war dieser Krieg überall gegenwärtig. Nach sechs Monaten haben wir uns an diesen Krieg gewöhnt. Er gehört dazu wie die vielen anderen schlechten Nachrichten aus der ganzen Welt.

Ich erinnere mich noch an die Bereitschaft, für den Frieden zu beten. Viele Menschen kamen am Beginn dieses Krieges zum Friedensgebet zusammen. Ob es uns als Christen nach den Sommerferien gelingt, diese Friedensgebete an vielen Orten wieder aufzunehmen?

Nehmen wir als Kolping die Fahne des Friedens in die Hand und halten wir das Gebet für Frieden in der Welt aufrecht - auch wenn unser Gebet den erhofften Erfolg noch nicht gebracht hat. Gott kann und wird die Herzen der Verantwortlichen erweichen, um aus Kriegstreibern Friedensstifter zu machen.

Bei mir persönlich stelle ich fest, dass es mir immer weniger gelingt, am Mittwoch um 20 Uhr kurz innezuhalten, um ein Gebet des Friedens zu sprechen.

In meiner Kirchengemeinde sind auch schon Stimmen laut geworden, das wöchentliche Friedensgebet nach den Ferien nicht mehr aufzunehmen.

Das Vertrauen in meinen dreifaltigen Gott gibt mir die Kraft, das Friedensgebet nicht auszusetzen.

Denn das Gebet ist eine Form des aktiven Widerstands gegen das Unrecht in dieser Welt.

Möge es uns Christen gelingen, dass wir nach den Sommerferien diesen aktiven Widerstand wieder  in Form von Friedensgebeten in die Welt hineintragen.

Gebete künden vom Vertrauen, dass das Böse und Lebenszerstörende nicht die Oberhand in der Geschichte Gottes mit seinen Menschen behalten wird.

Das ökumenische Friedensgebet 2022 von Sr. Mary Grace Sawe kann über den nachfolgenden Link aufgerufen werden. Für mich ist es ein Gebet mit Tiefgang und Klarheit.

https://www.oekumenisches-friedensgebet.de/

Euer Diözesanpräses Walter