Gemeinsam für mehr Förderung in der Weiterbildung

Mit einer Unterschriften-Aktion bis zum 30. Juli unterstützt die KiLAG die Landesregierung bei der Einhaltung der Koalitionsvereinbarung.

Dort gibt es die Zusage, die Weiterbildungsförderung im Land in Zukunft auf Bundesdurchschnitt anzuheben.

Die KiLAG ist die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg. Das Kolpingwerk Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart ist über die Katholische Erwachsenenbildung (keb) Rottenburg-Stuttgart involviert.

Zum Hintergrund der Unterschriften-Aktion: 35% der zugesagten Mittel sind inzwischen bei den Trägern der Weiterbildung angekommen. 65% allerdings fehlen noch. Diese fehlenden Mittel werden dringend gebraucht: Bei etwa 1 Mio. funktionaler Analphabeten in Baden-Württemberg, angesichts der politischen Notwendigkeit,  möglichst vielen Menschen Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen zu ermöglichen, angesichts zunehmender kultureller und damit auch Werte-Pluralität in unserer Gesellschaft, ist Erwachsenenbildung notwendiger denn je.

Die Kirchen haben hier einiges zu bieten: Sie bieten flächendeckend Erwachsenenbildung noch in den kleinsten Gemeinden an. Familienbildung, interkulturelle und interreligiöse Bildung, kulturelle und religiöse Bildung sind in der kirchlichen Erwachsenenbildung Schwerpunkte. Und damit tragen die Kirchen dazu bei, dass Menschen wieder Freude an Bildung überhaupt entwickeln. Tausende Ehrenamtliche sind hier am Werk als Planerinnen und Organisatoren, als GruppenleiterInnen und Verantwortliche. Ohne die professionelle Unterstützung Hauptamtlicher Pädagogischer MitarbeiterInnen können diese Ehrenamtlichen ihre Aufgaben nicht sinnvoll wahrnehmen.

Ohne eine ausreichende Landesförderung ist aber eine qualitativ ansprechende Unterstützung nicht möglich. Deswegen ist die kirchliche Erwachsenenbildung nach den Kürzungen der vergangenen Jahrzehnte dankbar für die bisher erfolgte Aufstockung der Förderung. Die reicht allerdings nicht aus. Wir brauchen wenigstens die in der Koalitionsvereinbarung zugesagten Mittel. Wenn Baden-Württemberg auch weiterhin als Land der Denker und Tüftler einen vorderen Rang einnehmen will, braucht es mehr Mittel für Bildung, auch für Erwachsenenbildung. Sparmaßnahmen im Bildungsbereich sind Sparmaßnahmen an unserer Zukunft.

Text: Dr. Michael Krämer, KiLAG-Vorsitzender