Großes Interesse an der eigenen Stadt

Der Wirtschaftsförderer der Stadt Trossingen, Matthias Sacher, war bei der Kolpingsfamilie Trossingen zu Gast. Bild: Walter Haas

Die Kolpingsfamilie Trossingen hat mit dem Wirtschaftsförderer der Stadt Trossingen, Matthias Sacher, über die Stadt und ihre Perspektiven in Handel, Wirtschaft und Wohnen diskutiert.

Am Dienstag, 11. Februar 2020, gab der Wirtschaftsförderer der Stadt und Geschäftsführer der Wohnbau GmbH, Matthias Sacher, einen Einblick in die rasante Veränderung des Einkaufsverhaltens und die darauf folgenden Entwicklungen, wie Auflösungserscheinungen im Einzelhandel und als Folge länger andauernde Leerstände. Sacher ging auf das vom Gemeinderat beschlossene Einzelhandelskonzept ein sowie die Veränderungssperre für Hauptstraße, Rudolf-Maschke-Platz und Marktplatz. Mit diesem Instrument könne die Stadt im Einzelfall mitwirken, was entstehen soll.

Die Handelsstrukturen seien für den Standort Trossingen extrem wichtig; das vorhandene tolle Angebot im Bereich Bekleidung/täglicher Bedarf müsse gefördert werden, um es zu erhalten. Hier wäre der Rudolf-Maschke-Platz noch entwicklungsfähig, worum sich aktuell eine Arbeitsgruppe kümmere.

Der starke Zuzug aus osteuropäischen EU-Staaten habe das Wohnungsangebot im bezahlbaren Segment praktisch leergefegt. Sacher ging auf die im Entstehen begriffenen Bauvorhaben der städtischen Wohnbau GmbH „Im Stadtgarten“ auf Gölten ein, wo insgesamt 64 Wohneinheiten mit Wohnungen für größere Familien wie auch für Senioren und Singles etwas Luft schaffen sollen für den großen Wohnbedarf in Trossingen.

Im gewerblichen Bereich seien mittelständische Unternehmen stark vertreten. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei nach wie vor groß und so werde mit Nachdruck an der Erweiterung des interkommunalen Gewerbegebiets „Neuen“ gemeinsam mit der Gemeinde Durchhausen und auf deren Gemarkung liegend, gearbeitet. Im Ausblick betonte Matthias Sacher, dass der Handel ein besseres Standort-Marketing brauche, um möglichst viele Käufer in die Stadt zu bekommen. Bauherren im Zentrum werden von der Stadt bzw. der Wirtschaftsförderung beraten, um bestehende Baulücken gut zu gestalten.

Im Wohnungsbau gehe derzeit einiges voran wie an der Ernst-Haller-Straße das Bauvorhaben Wiens; im ehemaligen Sägewerksgelände der Firma Burgbacher ist der Bebauungsplan auf die Bedürfnisse des neuen Investors geändert worden und dort gehe es bald los; im innerstädtischen Geschosswohnungsbau gehe die Stadt über die Bebauungspläne gezielt nun auch in den Geschosswohnungsbau (Albblick, Solweg). Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen sei dringend, aber auf Grund fehlender stadteigener Flächen schwierig. 

Eine ausgiebige Aussprache zeigte das große Interesse der Teilnehmer an der weiteren Entwicklung unserer Stadt und mit fundierter Kenntnis konnte Matthias Sacher auf die Fragen eingehen.

Die Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Andrea Lienhard, bedankte sich für den sehr interessanten Abend beim Referenten mit einem Präsent und bei den Teilnehmern für das zahlreiche Kommen trotz der schwierigen Wetterverhältnisse.

Walter Haas