Herzhupferl

Bild: Irmengard Sewald in Pfarrbriefservice

Geistlicher Impuls im August

Herzhupferl

Vor einigen Monaten habe ich dieses Wort zum ersten Mal gehört. Es zauberte mir sofort ein Lächeln ins Gesicht und alle ungelösten Themen und schweren Fragen waren erst einmal vom Horizont verschwunden. Mir wurde buchstäblich warm ums Herz. Welch‘ ein Zauberwort! – dachte ich.

Und ich fing an, Bilder, Eindrücke, Situationen, die mein Herz anrühren und stärken, zu sammeln und zu notieren.

  • Die leuchtende Farbenpracht des Sommers, die ihre Kraft entfaltet.
  • Die kurze Begegnung mit einem Fremden während meiner letzten Radtour.
  • Das Zufallsgespräch mit meiner Nachbarin am Gartenzaun.
  • Der Glücksmoment, als ein Freund wieder gesundete.
  • Der Anruf einer Freundin, die mir von ihrer neuen Liebe erzählte.

Solche Herzhupferl-Momente sind so wichtig im Alltag als  wohltuender Gegenpol zu den vielen unfassbaren Nachrichten der vergangenen Wochen und Monate. Wie sehr hat uns doch die Pandemie in Mitleidenschaft gezogen! Wie sehr bestürzt uns doch die Überschwemmungskatastrophe in einigen Regionen Deutschlands! Niemals hätten wir geglaubt, dass das passieren könnte. Wie sehr erschüttern uns die Krisen auf der ganzen Welt! Wie sehr brauchen wir doch diese Herzhupferl, die uns Mut machen und trösten!

Herzhupferl verpflichten – nämlich zu einem Handeln, dass andere viele Herzhupferl entdecken können. Die große Herzhupferlgabe Gottes an uns ist sein Geist, sein Atem, mit dem wir in diese Welt geschickt sind und als Kolpinggeschwister leben.

Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.

Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn.

Das Lied von Eckart Bücken und Fritz Baltruweit besingt es. Ein Herzhupferl-Lied für diesen Sommer.

Schreibt mir eure Herzhupferl-Erfahrungen. Ich freue mich darauf.

Claudia Hofrichter

Geistliche Leiterin im Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart