Kolping-Bezirksverband Esslingen-Reutlingen macht Schulunterricht

Bilder BV Esslingen-Reutlingen

Vor den Sommerferien wurde an der Breitwiesenschule in Hochdorf das gemeinsame ökumenische Projekt „Faires Frühstück“ im Rahmen des Religionsunterrichts durchgeführt.

Durch Kontakte mit der Dekanatsbeauftragten für Kirche und Schule im Dekanat Esslingen-Nürtingen, Gemeindereferentin Nicole Schmieder und Uwe Schorsch, dem Vorsitzenden des Kolpingwerk-Bezirksverbands Esslingen-Reutlingen, konnte auf deren bewährtes Projekt zurückgegriffen werden, das schon mehrfach an einer Grundschule erfolgreich durchgeführt wurde.

Die Kompetenz der Kolpingsfamilie beruht auf Verbindungen und Erfahrungen mit rund 60 Nationalverbänden, die in über 160 Jahren weltweit aufgebaut wurden. Das Kolpingwerk wurde von Adolph Kolping gegründet, der 1813 geboren wurde und in armen Verhältnissen aufwuchs. Als Schuhmachergeselle bekam er die Armut, der die meisten Menschen in Deutschland damals ausgesetzt waren, mit voller Härte zu spüren. So entschloss er sich, einen neuen Weg zu suchen, holte das Abitur nach, studierte katholische Theologie und wurde Priester. Als Kaplan nahm er sich zunächst den wandernden Gesellen an. Zur Erweiterung seines sozialen Engagements verzichtete Kolping auf seine Stellung und die aussichtsreiche Karriere beim erzbischöflichen Ordinariat in Köln, arbeitete als Zeitungsherausgeber und Publizist und verdiente damit das Geld um ein Sozialwerk aufzubauen, das heute weltweite Bedeutung hat.

Da in Hochdorf keine Kolpingsfamilie besteht, hat Uwe Schorsch ein Team gefunden, das auch in der Kirchengemeinde aktiv ist. Andrea Osthues, Arnold Watzin, Markus Steinhauser und von der Kreissparkasse Frau Nikolina Camaj, die in Reichenbach Kirchengemeinderätin ist, haben sich in den Unterrichtsstoff eingearbeitet und zusammen mit den Religionslehrerinnen Ulla Schulz, Sabine Stein und Pfarrerin Andrea Rosenberger-Herb an drei Schultagen das Projekt durchgeführt.

Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse wurden zuerst mit der Problematik von Armut vertraut gemacht. Dazu dienten historisch belegte Beispiele aus dem 19. Jahrhundert in Deutschland im Vergleich zum heutigen Wohlstand, sowie Belege aus der Sozialarbeit und der Korrespondenz des Kolpingwerks mit seinen weltweit arbeitenden Nationalverbänden.

Am Vergleich der unfair gehandelten Banane mit der fair gehandelten Banane beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler damit, wie Bananen angebaut werden und unter welchen Bedingungen Kinder und Erwachsene auf den Plantagen arbeiten müssen. Daraus wurden die Notwendigkeit und die Bedeutung des „Fairen Handels“ abgeleitet, was inhaltlicher Schwerpunkt des Unterrichts war. Es gibt bereits zahlreiche fair gehandelte Produkte auch im Supermarkt zu kaufen. Dadurch können wir mithelfen, dass die Produzentinnen und Produzenten eine gerechte Bezahlung für ihre hochwertigen Produkte erhalten und so ihre Existenz sichern. Die Schülerinnen und Schüler zeigte großes Interesse am Thema.

Höhepunkt des Projekts war ein gemeinsames Frühstück. Aus Anlass des Schulprojekts hat der Gemeinderat in Hochdorf beschlossen, die Kriterien für die Auszeichnung als Fair-Trade-Town zu erfüllen.

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