2019 - Mai-Impuls: Die kleine Theres – Träumen erlaubt*

Therese von Lisieux. Bild: sainte_therese_de_lisieux_gemeinfrei_wikimedia-commons_pfarrbriefservice

Die Heilige Therese von Lisieux, von Papst Paul II 1997 in den Stand einer Kirchenlehrerin erhoben, hat in ihrem Leben einen konkreten Traum der Nachfolge als Jüngerin Christi gehabt.

Die Heilige Therese von Lisieux, von Papst Paul II 1997 in den Stand einer Kirchenlehrerin erhoben, hat in ihrem Leben einen konkreten Traum der Nachfolge als Jüngerin Christi gehabt.

Als 23 jährige Ordensfrau schrieb sie einen Brief an ihre Schwester Marie: „Ich fühle mich zum Priester berufen. O Jesus, mit welcher Liebe würde ich Dich in Händen halten! Mit welcher Liebe würde ich Dich den Gläubigen geben! Trotz meiner Kleinheit möchte ich den Menschen Licht bringen, wie Propheten und Kirchenlehrer es taten. Ich fühle mich zum Apostel berufen. Ich wollte um die Welt reisen, um Deinen Namen zu verkünden.“

Christiane Florin fügt hinzu: „Ein Jahr später leidet Therese an Tuberkulose. Der Traum, Priester zu werden ist so unheilbar wie die Krankheit. Den Tod vor Augen soll sie nach Auskunft ihrer Schwester gesagt haben – Der liebe Gott ist im Begriff,  mich in einem Alter zu sich zu nehmen, da ich noch nicht Zeit gehabt hätte, Priester zu sein …Wenn ich hätte Priester werden können, hätte ich in diesem Juni die heiligen Weihen empfangen. Was tat Gott? Damit ich nicht enttäuscht würde, ließ er mich krank werden. Auf diese Weise konnte ich nicht dabei sein, und ich sterbe, bevor ich mein Amt ausüben hätte können.

Mit einer Kirchenlehrerin verbunden zu sein, hilft mir, in meinem Anliegen, das ich meinem offenen Brief an den Bischof formuliert habe, standhaft zu bleiben und von einer katholischen Kirche mit Priesterinnen zu träumen.

Link zum offenen Brief

Euer Diözesanpräses Walter

 Mail an den Verfasser

* Christiane Florin, Der Weiberaufstand – Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen, 2017 2 Auflage Seite 132f