Mit Fair Trade Fluchtursachen bekämpfen

Veranstalter und Redner des Missio-Sonntags (von links): Fair Trade Ehrenbotschafter Manfred Holz, Heinz Beuter (KF Plochingen), Pfarrer Bernhard Ascher, Ines Hübner, Klaus  Schäfer (Vorsitzender KF Plochingen) und Felix Unseld (Stadt Plochingen).

Veranstalter und Redner des Missio-Sonntags (von links): Fair Trade Ehrenbotschafter Manfred Holz, Heinz Beuter (KF Plochingen), Pfarrer Bernhard Ascher, Ines Hübner, Klaus Schäfer (Vorsitzender KF Plochingen) und Felix Unseld (Stadt Plochingen).

Fair Trade Ehrenbotschafter Manfred Holz

Fair Trade Ehrenbotschafter Manfred Holz

Beim Austauschforum über moderne und nachhaltige Entwicklungsarbeit der Kolpingsfamilie Plochingen-Wernau am Missio-Sonntag, sprach der Ehrenbotschafter und Gründungsmitglied von Fair-Trade, Manfred Holz, vor 40 interessierten Gästen.

Manfred Holz legte dar, dass der faire Handel ein Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen sein kann. 13 Euro jährlich gibt jeder Bundesbürger für fair gehandelte Produkte aus – viel Spielraum nach oben angesichts der Vergleichszahlen aus der Schweiz mit 62 Euro und Großbritannien mit 39 Euro.

Mit dem Kauf von fair gehandelten Waren fördert jeder Einzelne ganz gezielt die Kleinbauern und Plantagenarbeiter in Afrika, Südamerika und Asien. So können die Familien dort aus eigener Kraft ihre Lebensgrundlage sichern und verbessern. Fair Trade setzt Standards für die Überprüfung auf Einhaltung der Richtlinien und garantiert, dass die erzielten Überschüsse dort im jeweiligen Land eingesetzt werden. Die Kleinbauern können selber über die Verwendung ihrer Gewinne entscheiden.

 Fair Trade betreibt durch die Auszeichnung von Fair-Trade Städten wie beispielsweise  Plochingen und durch die Auszeichnung von Fair-Trade Schulen und Universitäten eine wichtige Öffentlichkeitsarbeit. Haben wir hier in der Fair-Trade Stadt Plochingen die „Fair-Trade Woche“ vom 15.  bis 29. September wahrgenommen? Daran wird der besondere Stellenwert einer guten Öffentlichkeitsarbeit deutlich, um den Sinn jedes Bundesbürgers für dieses wichtige Thema zu schärfen.

 Ein weiteres Anliegen von Fair-Trade ist es, auch die örtlichen Landwirte, Bäcker und Metzger durch den Kauf von regionalen und saisonalen Produkten zu unterstützen. Wie langweilig wäre es, wenn nur noch die Industrie unsere Brot- und Backwaren produzieren würde?

 Die Palette der fair gehandelten Produkte aus der „Einen Welt“ ist vielfältig: Lebensmittel sind uns geläufig, aber auch Spielzeug, Bälle, Blumen, Textilien und sogar fair gehandeltes Gold runden das Angebot ab. Beim Abbau von fairem Gold wird auf den üblichen Einsatz von Quecksilber verzichtet und die Umwelt geschont. Die Menschen können in einer weitgehend gesunden Umgebung leben.

Der Kauf von fair gehandelten, saisonalen und regionalen Produkten ist also kein Almosen, sondern der aktive Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsorientierten, gerechten und friedlichen Welt - hier bei uns und in den Entwicklungsländern.  Nur wenn die Menschen in ihrer Heimat eine Lebensperspektive finden, werden sie davon absehen, sich auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer zu uns nach Europa zu machen.  Durch den Zusammenschluss zu Kooperativen und durch den wirtschaftlichen Erfolg wächst ihr Selbstbewusstsein und sie lernen demokratische Strukturen kennen.

Der Kauf von fair gehandelten Produkten ist also ein Baustein zur Friedenssicherung und Demokratisierung in diesen Ländern. Auch dies ist ein wichtiger Aspekt, um Fluchtursachen zu bekämpfen.

Die Kolpingsfamilie Plochingen-Wernau hat vor einigen Jahren den seit 1977 bestehenden Missioverkauf nach den Gottesdiensten übernommen. Zum einen profitieren die Kleinbauern in Südamerika von den fairen Kaffeepreisen, andererseits wird aus den hier erzielten Verkaufserlösen die Ausbildung von Katecheten und Priestern in den Entwicklungsländern finanziert.

 Ein weiterer Mosaikstein zur Bekämpfung der Fluchtursachen ist das Projekt „Ziegen für Burundi“. Hier können wir gerade erleben, wie aus dem bescheidenen Wohlstand, der aus den Ziegen erwachsen ist, die Bauern in Burundi neue Wege suchen, um ihre Erträge weiter zu steigern. Sie wollen durch regelmäßige Untersuchungen und Impfungen durch einen fest angestellten Tierarzt die niedrige Sterblichkeitsrate ihrer Ziegen weiter verbessern. Ferner möchten sie nicht mehr vom Zukauf von teurem aber qualitätsmäßig schlechtem Saatgut abhängig sein, sondern in der jeweiligen Kolpingsfamilie ihr Saatgut gemeinsam selber produzieren. Sie haben unsere Unterstützung für diese Vorhaben erbeten.

Wirtschaftlicher Erfolg macht selbstbewusst, tatendurstig und initiativ. Wir erbitten auch weiterhin Ihre wichtigen Spenden für diese Projekte:

Spendenkonto: Volksbank Plochingen, IBAN DE 73 6119 1310 0615 7910 18, BIC: GENODES1VBP,

Verwendungszweck: Ziegen für Burundi oder Saatgut.

Ines Hübner