Mit Stipendiumprojekt gegen Armut

Seit einigen Jahren unterstützt die Kolpingsfamilie Donzdorf mit einer Partnerschaft Kolping Myanmar bei der Finanzierung von verschiedenen Projekten und beim Aufbau eines Mikrofinanzsystems. Jetzt initiierte sie ein Stipendiumprojekt.

Nun erreichte den Initiatior  der Partnerschaft, Eddie Jeckel, eine Bitte zur  Unterstützung für die Finanzierung von Studienplätzen für Schüler von Kolpingmitgliedern. Der Vorsitzende Tino Maungtino  begründet sein Anliegen wie folgt:

" Mit einem Hochschulabschluss bestehen in Myanmar große Chancen auf einen Arbeitsplatz  mit sicherem Einkommen. Ein Studium ist auch der sicherste Weg, den Kreislauf der Armut  durchbrechen zu können. Der Besuch einer Hochschule für Kinder aus  ärmeren Familien ist aus finanziellen Gründen so gut wie ausgeschlossen. Und wenn es einmal gelingt, einen Studienplatz zu erreichen, scheitert ein erfolgreicher Abschluss in der Regel  an mangelhafter Unterstützung und Begleitung. Das Ergebnis ist ein weiteres Auseinanderdriften von gut ausgebildeten jungen Menschen aus Familien der Mittel- bzw. Oberschicht und aus armen Familien."

Ausführlich schildert er weitere Hintergründe, warum  eine höhere Schulbildung für die armen Menschen, vor allem auf dem Land, immer nur ein Traum bleibt. Von politischer Seite wird zwar immer wieder betont, dass jeder junge Mensch, gleich welcher Bevölkerungsschicht, die Chance haben soll, eine gute Schule besuchen zu können; es bewegt sich im Land dennoch nichts.

Deshalb hat  Kolping Myanmar ein Stipendiumprojekt  beschlossen, das Kindern aus den ärmsten Bevölkerungsschichten die Möglichkeit zum Besuch einer Hochschule bietet. Geplant ist, zunächst aus vier Regionen jeweils eine/n Schüler/in auszuwählen und die Finanzierung von zwei Drittel der Kosten zu übernehmen. Für ein Drittel müssen die Familien selbst aufkommen. Die Auswahlkriterien sind genauestens beschrieben und stellen sicher, dass nur Kinder mit ausreichender Energie und Begabung aus den ärmsten Familien ausgewählt werden.  Kolping Myanmar sorgt für geeignete Begleiter, um einen erfolgreichen Verlauf des Studiums sicherzustellen. Nach Abschluss des Studiums und Aufnahme einer Tätigkeit, muss der gewährte Kredit in Raten in einen Fonds zurückgezahlt werden. Und damit eröffnen sich wieder weitere Stipendienmöglichkeiten.

Mit Semesterbeginn 2019/20 starten vier StudentInnen  und bis 2022/2023 haben je Studienjahr vier weitere KandidatInnen die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen. Somit erhalten in diesem ersten Zyklus 16 junge Menschen die Chance, ein Studium aufzunehmen, um somit mit hoher Wahrscheinlichkeit, den Armutskreislauf zu durchbrechen. Für den Start stehen dem Fonds bereits Mittel zur Verfügung, die von den Rückzahlungen der von Kolping finanzierten Studien von zwei Mädchen stammen und inzwischen in Arbeit sind.

Für dieses, auf Dauer angelegte Stipendiumprojekt  werden circa 20.000 Euro veranschlagt. Eddie Jeckel konnte dem Vorsitzenden Tino die erfreuliche Mitteilung machen, dass  die Finanzierung des Programms voll übernommen werden kann, zumal  bereits eine Spendenzusage von 10.000 Euro vorliegt. Damit sind die ersten fünf Semesterjahrgänge bereits finanziert.

 Mit weiteren Aktivitäten der Partnerschaftsgruppe, Spendenaufrufen und Mitteln der Kolpingsfamilie  besteht gute Aussicht,  dieses hervorragende Projekt in Myanmar in vollem Umfang finanzieren zu können. Außerdem hofft die Gruppe  im Laufe der Jahre weitere Spenden für ihre Partnerschaftsarbeit zu erhalten.

Eddie Jeckel