Mitbestimmen und bei der Sozialwahl wählen

Bezirksvorsitzender Hubert Gulde und die Referentin für Gesellschaftspolitik beim Kolpingwerk Rottenburg-Stuttgart, Martina Lachenmaier. Bild: Egon Gulde

Der Kolpingbezirk Zollernalb thematisierte bei seiner Bezirksversammlung die Sozialwahl 2023.


Zur jährlichen Bezirksversammlung begrüßte Vorsitzender Hubert Gulde die Vertreterinnen und Vertreter der Kolpingsfamilien im Bezirk Zollernalb im Pfarrheim in Trillfingen. Zu Beginn wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht, welche man in dankbarer Erinnerung behalte, so der Bezirksvorsitzende.

In seinem Rechenschaftsbericht streifte Hubert Gulde die wichtigsten Veranstaltungen des Jahres 2022, welche nach den pandemisch bedingten Einschränkungen wieder möglich waren und dankte den Mitgliedern des Bezirksvorstandes für die erfolgreiche Arbeit.
Schriftführerin Ingrid Sauer ging detailliert auf die Ereignisse ein und hob als Programmhöhepunkt den Bezirkstag mit Dr. Claudia Hofrichter hervor, welche in bemerkenswerter Weise die Themen kirchlicher Reforminitiativen aufgriff und dabei die Probleme des Synodalen Weges vermittelte. Kassier Isidor Eisenlohr trug die Finanzberichte für die Jahre 2021 und 2022 vor; von den Kassenprüfern Erich Feuerstein und Egon Gulde wurde ihm vorbildliche Arbeit bescheinigt. Martin Beuter übernahm die Entlastung der Vorstandschaft, welche von der Versammlung einstimmig erteilt wurde, und dankte den Verantwortlichen für deren wertvolle Arbeit auf Bezirksebene.

Sodann widmeten sich die Delegierten dem Thema "Sozialwahl 2023". Hierzu wurde Martina Lachenmaier vom Kolpingwerk Rottenburg-Stuttgart begrüßt, die im Verband als Referentin für Gesellschaftspolitik und Öffentlichkeitsarbeit tätig ist. Anhand einer Präsentation ging Lachenmaier zunächst auf die Geschichte der Sozialversicherung in Deutschland ein, welche in der Folge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begründet wurde und sicher, obwohl erst nach Kolpings Tod gegründet, ganz im Sinne des Verbandsgründers gewesen sei. Mit den Sozialwahlen werde eigentlich der Anspruch der Versicherten auf Mitgestaltung an den Entwicklungen der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung wahrgenommen.
Nach Ausführungen zum Verfahren ging Lachenmaier auf die Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) ein, welche bereits seit 1907 als erste ökumenische Initiative in Deutschland die Sozialversicherung mitgestalte. Die ACA trete sowohl gegen staatliche Überregulierung wie auch Privatisierung und gewinnorientierte Ausrichtung der sozialen Sicherungssysteme ein, erläuterte die Referentin. Sie verstehe sich als Sprachrohr und Anwalt für Freiheit und Menschenwürde in der Berufs- und Arbeitswelt. Engagiert bringe sie christliche Überzeugungen in die Gremien der sozialen Selbstverwaltung und in die ehrenamtliche Gerichtsbarkeit an Arbeits- und Sozialgerichten ein. Deshalb sei es wichtig, durch die Teilnahme Solidarität und soziale Gerechtigkeit in der Sozialversicherung und Selbstverwaltung aktiv zu unterstützen, rief Lachenmaier zum Schluss ihrer Erläuterungen auf.

Bezirksvorsitzender Hubert Gulde bedankte sich namens der Versammlung bei Martina Lachenmaier und bat die Anwesenden, in ihren Kreisen auf die Mitwirkung durch Stimmabgabe bis zum 31. Mai 2023 hinzuweisen.
Foto: Egon Gulde