Mut hat viele Gesichter

Nach dem Gottesdienst wurde eine Stele mit einem Zitat des Verbandsgründers Adolph Kolping enthüllt: „Wer Mut zeigt, macht Mut“, steht darauf. Bild: KF Süßen

Für die Kolpingsfamilie Süßen ist der Mut ein zentrales Thema und das seit 75 Jahren – dieses Jahr hat sie ihr Jubiläum gefeiert und an viele von Mut inspirierte Aktionen erinnert.

Was ist Mut? Sich mit den Problemen der Gegenwart auseinanderzusetzen? Notleidenden Menschen zu helfen? Zu lachen in schwierigen Zeiten? Für die Kolpingsfamilie Süßen ist der Mut ein zentrales Thema und das seit 75 Jahren – dieses Jahr feiert sie Jubiläum.

Im Festgottesdienst war Mut dann auch Thema der sehr kurzweiligen Predigt. In einem Zwiegespräch unterhielten sich Diözesanpräses Pfarrer Walter Humm und die geistliche Leiterin Frau Dr. Claudia Hofrichter vom Diözesanvorstand aus Stuttgart über den Mut. Und von diesen „Mutgeschichten“, wie Dr. Hofrichter sie nannte, erzählte zwischendrin Martina Schuster von der Kolpingsfamilie Süßen. Zum Beispiel von der Spendenaktion für die Flutopfer im Ahrtal, bei der die Kolpinggeschwister das gesammelte Geld persönlich ins Ahrtal brachten, damit die Spenden auch wirklich vollständig dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Oder dem Hilfsprojekt für Ukrainerinnen und ihre Kinder, die sich in den Räumlichkeiten von Kolping regelmäßig treffen können. Wo Hilfe gebraucht wird, wird angepackt – „ganz kolpingmäßig eben“, stellte Diözesanpräses Humm zufrieden fest.

Und weil es ein so wichtiges Thema ist, in den Kolpingsfamilien und in der Welt, wurde nach dem Gottesdienst eine Stele enthüllt mit einem Zitat des Verbandsgründers Adolph Kolping: „Wer Mut zeigt, macht Mut.“ Daneben stehen jetzt zwei Bänke. Pfarrer Dietmar Herrmann, der es sich nicht nehmen ließ mit der Kolpingsfamilie seiner alten Pfarrei zu feiern, segnete die Stele und die Bänke. Jetzt sei die Kirche innen und außen ein Ort zum Verweilen und Kraft tanken, freute er sich.

Beim Stehempfang danach nahm Thomas Czinsky die Gäste mit auf einen Ausflug durch die Geschichte der Kolpingsfamilie und ihr Engagement, die Theatergruppe, die Jugendgruppen, den Kolpingchor und vieles mehr. Präses Pater Josef lobte, dass die Kolpingsfamilie sich so aktiv in der Kirchengemeinde einbringt, beispielsweise mit dem Martinusritt oder der Waldweihnacht in Hürbelsbach. Bürgermeister Marc Kersting zeigte sich begeistert von derbeeindruckenden Vielfalt an Aktivitäten und Hilfsaktionen der Kolpingsfamilie. Dazu gehören auch der Aufbau und Betrieb der Kolping-Musikschule, die inzwischen von der Stadt Süßen verwaltet wird. Gemeinschaft, Solidarität und Nächstenliebe seien gelebte Werte für die Kolpingsfamilie Süßen.

Zu Gast waren Bannerabordnungen befreundeter Kolpingsfamilien aus Donzdorf, Eislingen, Geislingen, Ottenbach, Schorndorf und Weissenstein, die dem Festgottesdienst eine besondere Note gaben. Der Musikverein Süßen und der katholische Kirchenchor begleiteten den Gottesdienst mit Musik und Gesang. Das Flötenensemble der Süßener Kolping-Musikschule umrahmte den Stehempfang musikalisch.

Eine Woche später feierte die Kolpingsfamilie Süßen dann mit ihren Mitgliedern nochmal Jubiläum. Dabei sang die Musikgruppe der Kolpingsfamilie, die nach dem Ende des Kolpingchors 2018 gegründet wurde, einen fröhlichen Querschnitt durch ihr Repertoire. Zum leckeren Essen gab es eine Fotoschau vom Anfang der Kolpingsfamilie bis heute, die nicht wenige Anwesende an ihre schönen Erlebnisse mit Kolping zurückdenken ließ. Mit einem lustigen Programm ging es weiter. Sketche über ein komisches Familienfrühstück und einen schrägen Versicherungsfall, ein amüsantes Gedicht über den Kolpingtanzkurs Hackespitze aus den 70ern, gedichtet von einem der Tanzschüler, und einem Überraschungsauftritt von Fräulein Eulalia Schnittlauch, sorgten abwechselnd für Gekicher und schallendes Gelächter. Nachdem sich die Gäste die letzten Lachtränen aus den Augen gewischt hatten, ließen sie den Abend in gemütlicher Atmosphäre ausklingen.

Jenni Valenta