Mut tut gut, auch wenn er Gegenwind erzeugt!

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Ein geistlicher Impuls zum Monat März

Die Aktion Maria 2.0 hat mit der Aktion, ihre sieben Thesen an die Türen der Kirche zu kleben, einen großen Erfolg erzielt. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten sogar auf der dritten Seite über diese Aktion. In dem Artikel kam eine Frau von Maria 2.0 zu Wort. Sie musste sich bei aller positiven Wertschätzung auch verletzende Kommentare anhören. Zum Beispiel: „Haltet doch endlich mal still, ihr macht noch die ganze Kirche kaputt.“

Solche Angriffe zielen zwar auf das Innerste des Anliegens von Maria 2.0 ab, aber sie schlagen fehl, denn Maria 2.0 will nicht die Kirche kaputt machen, sondern erneuern und aufbauen. Theologisch formuliert kann man auch sagen: verwandeln.

Selbst meine Friseurin sprach mich auf diese Aktion an. Sie hatte eine gegnerische Reaktion im Fernsehen gesehen und war völlig geschockt darüber wie ein Katholik die Frauen beschimpft hat, als diese ihre Thesen an der Kirchentür anbrachten.

Menschen, die mutig sind, bläst oft auch ein rauer und kalter Wind ins Gesicht. Dieser raue und kalte Wind tut nicht gut. Dies erfahren viele Katholikinnen und Katholiken, die sich für die Anliegen von Maria 2.0 einbringen. Dies erfahren auch viele andere Menschen, die mutig für eine Sache einstehen, Bestehendes in Frage stellen und eine Gegenposition beziehen.

Ich danke allen Kolpingern, die sich an ihren Orten mutig für eine menschenfreundliche Welt einsetzen, auch wenn ihnen dabei manchmal ein rauer und kalter Wind ins Gesicht bläst. Lasst euch nicht entmutigen, denn dieser Mut ist lebensnotwenig für ein gutes soziales Zusammenleben.

Zum Anliegen der Aktion von Maria 2.0 könnten viele Mitchristen, die diese Aktion gut finden, auch etwas dazu beitragen, indem sie ihren Pfarrer fragen, wie er sich in der Frage positioniert ob auch Frauen geweiht werden sollen! Wenn der Pfarrer dies befürwortet sollte weiter gefragt werden, was er konkret tut, dass die Frauenordination möglich wird und ob er sich bei seinem Bischof schon für die Frauenordination eingesetzt hat.

Liebe Kolpinggeschwister, wenn ihr die Aktion von Maria 2.0 teilt, dann habt auch den Mut, die geweihten Priester in eurem Umfeld damit zu konfrontieren. Es liegt an den Priestern, wieviel Druck in dieser Frage auf die Bischöfe der katholischen Kirche ausgeübt wird. Deswegen konfrontiert uns, die Priester damit. Je öfter desto besser, umso mehr Wind entsteht. Wer nur einmal etwas sagt, wird nicht ernst genommen. Er entfacht damit auch keinen Wind, der den Bewahrern dann rau und kalt ins Gesicht blasen kann.

Wer mutig für eine Sache einsteht, entfach ein kleines Lüftchen, tun dies viele, kann daraus ein kräftiger Wind werden.

Euer Diözesanpräses

Walter Humm