Theater zwischen den Jahren

Eine Szene aus "Burghotel Schlosshof". Es wurde in heißen Szenen geliebt, gestritten und gerätselt, verführt und verheimlicht, was das Zeug hält. Bilder: KF Zwiefalten

Zum 85. Mal Theater bei der KF Zwiefalten - sechs Veranstaltungen, 80 Mitglieder und Freunde im Einsatz und 1000 Gäste kamen - eine tolle Leistung.

„Vorhang auf“ hieß es im Haus Adolph Kolping in Zwiefalten seit dem Stephanstag täglich. Die Kolpingsfamilie präsentierte als Erwachsenenstück des diesjährigen Kolpingtheaters „Burghotel Schloßhof; - Kredit wird nicht gegeben“, eine Komödie in mehreren Aufzügen, übertragen ins Schwäbische. Die Theaterabende beinhalten die Eröffnung durch den Kolping-Fanfarenzug unter Leitung von Marcel Ott, das Kinderstück „Prinzessin Kartoffelmann“ und dann das Erwachsenenstück.

Auf 111 Jahre Theatertradition kann die Kolpingsfamilie zurückblicken. Neben zahlreichen Stammgästen kann Josef Ott, 1. Vorsitzender der Kolpingsfamilie, aber auch neue Gesichter aus Nah und Fern vermelden. Die seit zwei Jahren verwendete Onlinekartenbuchung sei ein überraschend großer Erfolg, außergewöhnlich „tolle Besucherzahlen“ sind das Resultat. Besonders über die schauspielerische Leistung des elfköpfigen Ensembles habe er viel Lob vernommen: „Sehr gut gespielt“, lautete die Resonanz; wenn man bedenkt, dass sechs Spieler neu dabei sind.

Beim Kinderstück „Prinzessin Kartoffelmann“ konnten mit 15 jungen Darstellern (9 – 10jährige) unter Leitung von Valerie Ott, Kathrin Galster, Jana Kruske und Lara Kruske so viele Akteure auf der Bühne gezählt werden wie selten. Und der Verlauf dieses wunderschönen Märchens von Claudia Kumpfe hält Wort. Zum Inhalt:

Der König fragt seine drei Töchter, wie lieb sie ihn haben. Vergleichen die beiden Älteren ihre Liebe zu ihm mit der Liebe zu Gold und Edelsteinen und erfreuen den Vater damit, so antwortet die Jüngste aber, sie haben ihn lieber als Salz. Erbost darüber, dass sie ihre Liebe mit etwas vermeintlich Wertlosem vergleicht, schickt er sie fort und will sie nicht mehr sehen. Mit einem Mantel aus Kartoffelsäcken, der sie als Mann erscheinen lässt, findet sie im Nachbarkönigreich Arbeit. Da sie aber niemandem ihren Namen sagt, nennt man sie „Kartoffelmann“. Als die Mutter des Prinzen ein Fest gibt, damit der Sohn eine Braut findet, erscheint Prinzessin Kartoffelmann dort wie Aschenputtel als wunderschöne Prinzessin, die sie eigentlich ist und der Prinz verliebt sich in sie“

Alle Kinder sind mit großer Begeisterung dabei und zeigen mit ihrer beeindruckenden Leistung, dass das Theaterspiel bei Kolping Zwiefalten nach wie vor ganz groß in Mode ist. Und dann bedeutet das ja sowieso Jugendarbeit in seiner Vollendung!

Dann der Stück der Großen:

„Burghotel Schlosshof ist ein altehrwürdiges Haus, das an allen Zinnen bröckelt. Es wird von Hoteldirektor Fröhlitsch, zwei Angestellten und zwei liebreizenden Geistern bewohnt und bewirtschaftet. Jedoch nicht mehr lange, denn der Abriss droht, wenn es nicht gelingt, binnen zehn Tagen den angeschlagenen Hotelbetrieb wieder zu einem rentablen Geschäft zu machen. Soweit die Aussage der Finanz- und Bilanz-AG. Zahlungskräftige Gäste, ja überhaupt Gäste sind dringend nötig. So reist denn auch eine illustre Schar an. Unter ihnen befindet sich allerdings auch ein Spion oder eine Spionin der Neubaugesellschaft, den oder die es zu enttarnen gilt. Es wird geliebt, gestritten und gerätselt, verführt und verheimlicht, was das Zeug hält … ob so die Burg wohl zu retten ist?“

Es wurde in heißen Szenen geliebt, gestritten und gerätselt, verführt und verheimlicht, was das Zeug hält. Das Publikum lachte viel und spendete tosenden Beifall. Die Schauspieler gingen voll aus sich heraus und gaben bemerkenswerte Pointen zum Besten. Ein toller Erfolg für die Theatermannschaft und die Kolpingsfamilie Zwiefalten.

KF Zwiefalten