Unermüdlich im Einsatz für Afrika

Preisverleihung des 16 Preises der Kolpingsfamilien des Bezirks Ostalb. Peter Traub, Dieter Legner, die Preisträgerin Helene Dingler und Wolfgang Haas (von links). Bild: Schwäbische Post

Preisverleihung des 16 Preises der Kolpingsfamilien des Bezirks Ostalb. Peter Traub, Dieter Legner, die Preisträgerin Helene Dingler und Wolfgang Haas (von links). Bild: Schwäbische Post

Der 16. Preis der Kolpingsfamilien des Bezirks Ostalb haben den 16. Preis des Bezirks an Helene Dingler vergeben. Sie unterstützt seit 22 Jahren mit ihrem Team Hilfsprojekte in Nord-Uganda.

Hinter Helene Dingler liegen 22 Jahre ehrenamtlicher und persönlicher Einsatz, und sie macht unermüdlich weiter. Dafür wird die Königsbronnerin an diesem Abend geehrt.

Proppenvoll ist der Saal des Rupert-Mayer-Hauses bei der Verleihung des 16. Preises der Kolpingsfamilien des Bezirks Ostalb. Beim Stehempfang und danach – die Gäste sind sich in ihren Kommentaren zur Vergabe der Auszeichnung einig: „Wenn nicht Sie, wer dann?“

„Die Not der Zeit erkennen“ – dieses Wort von Adolph Kolping habe sich Helene Dingler in ihre Agenda geschrieben, sagt der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Oberkochen, Anton Balle, bei der Begrüßung. Mit diesem „Gen im Dienst am Nächsten“ seien auch die zwölf Kolpingsfamilien des Bezirks Ostalb ausgestattet. Bezirksvorsitzender Dieter Legner bezeichnet Helene Dingler als „Motor der Uganda-Hilfe“. Bei den zahllosen Projekten gehe es direkt um Menschen und ums Miteinander und Füreinander.

In seinem geistlichen Impuls verweist Bezirkspräses Ottmar Ackermann auf Dinglers Devise „Den Menschen Hoffnung aufs Überleben geben“ in einer Zeit, die von Kälte und Anonymität geprägt sei. Der christliche Auftrag laute, mehr aufs Innere der Menschen zu schauen und sich nicht vom Äußeren blenden zu lassen, so Ottmar Ackermann.

Bürgermeister Peter Traub spricht von Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Hass und Gewalt in diesen Tagen. Man nehme Dinge hin. „Helene Dingler resigniert nicht und sieht nicht hilflos zu“, sagt Traub über die Preisträgerin, die in einem kleinen Dorf im Schwarzwald als Tochter einer Landwirtsfamilie aufgewachsen ist und Kriegsnöte hautnah erlebt hat. Zusammen mit Pater Josef Gerner habe Helene Dingler in Uganda tausenden Flüchtlingen Licht ins Leben gebracht und geschundenen Menschen wieder Hoffnung gegeben. 7000 Hilfspakete habe sie verschickt, über zahllose Projekte und Aktionen Hilfsgelder gesammelt sowie Kirchen, Schulen, Hospitäler und Waisenhäuser unterstützt. Die Comboni-Missionare vor Ort sorgten dafür, dass „alle Spenden auf fruchtbaren Boden fallen“, sagt Traub weiter.

Preisverleihung und Grußworte

Wolfgang Haas, stellvertretender Bezirksvorsitzender, stellt den Kolping-Bezirkspreis der zwölf Kolpingsfamilien vor. „Gerade in Zeiten von Fremdenfeindlichkeit und Populismus heißt es, ein Gegenzeichen zu setzen“, erklärt Haas. Der Bezirkspreis setze sich aus einem Geldbetrag von 250 Euro, einem Kolping-Symbol und einer Urkunde zusammen. Aus verschiedenen Projekten steuere die Kolpingsfamilie Oberkochen weitere 250 Euro bei.

 „Das Herz für Afrika liegt in Oberkochen“, sagt Pfarrer Andreas Macho auch in Bezug auf die großherzige Hilfe für Kariobangi. „Vergelt’s Gott. Sie nehmen Afrika mit allen Sinnen wahr“, sagt Macho zu Dingler.

Für die Comboni-Missionare sprach Missions-Prokurator Hubert Grabmann. Die Not vor Ort gehe unter die Haut. Die Losung der Comboni-Missionare laute: „Ich bin, weil wir alle sind.“ Diese Philosophie von der gemeinsamen Familie lebe Helene Dingler mit Herz und Verstand. Sie stehe für „Brückenfunktion“ in einer „großen afrikanischen Familie“.

Was sie finanziell eingebracht hat, will Helene Dingler nicht summieren. „Das ist nicht wichtig. Wichtig sind mir auch keine Preise oder Ehrungen, es geht doch nicht um mich“, sagt sie. Trotzdem ist sie sichtlich gerührt ob der vielen lobenden Worte, als sie über ihre zahlreichen Projekte und über ihre zehnte Uganda-Reise erzählt. Sie dankt ihrem Team: „Das mir übergroße Dienste leistet.“

Dankbar zeigt sie sich aber auch darüber, was Landtagsabgeordneter Winfried Mack in seinem „politischen Beitrag“ zur Entwicklungshilfe sagt und dafür von den Zuhörern viel Beifall erntet. „Abschottung ist illusionär, wir müssen weltoffen bleiben. Mit hohen Mauern und Zöllen kommen wir nicht weiter“, sagt Mack. Vielmehr brauche man Verträge zwischen den Nationen, um Menschenrechte zu sichern, und Handelsabkommen für fairen Handel.

Für die musikalische Umrahmung des Festakts sorgte der katholische Kirchenchor unter Leitung von Joachim Hug.

Text und Bild: Schwäbische Post