Verkaufsoffener Sonntag in Stuttgart abgesagt

Die "Allianz für den freien Sonntag" begrüßt die Absage des verkaufsoffenen Sonntags am 2. Oktober in der Stuttgarter Innenstadt.

Der Kolping Landesverband Baden Württemberg ist Mitglied in der "Allianz für den freien Sonntag", einem Bündnis, das sich für sozialverträgliche Arbeitszeiten in Baden-Württemberg einsetzt. In dieser Rolle begrüßt der Landesverband die Klage von Verdi gegen die hohe Anzahl von Sonntagsöffnungen in Stuttgart und die nun erfolgte Absage der Stuttgarter City-Initiative für den Verkaufsoffenen Sonntag am 2. Oktober.

Wir hoffen, dass durch dieses Vorgehen in Zukunft die rechtlichen Vorgaben genauer geprüft werden. So ist zum Beispiel zu beachten, dass folgende Bedingung eingehalten wird:
Eine sonntägliche Ladenöffnung mit uneingeschränktem Warenangebot aus Anlass einer Veranstaltung (Messe, Markt u. ä.) ist nur zulässig, wenn die Veranstaltung selbst für den Sonntag prägend ist. Die Sonntagsöffnung darf also nach den gesamten Umständen lediglich als Annex zur Anlassveranstaltung wahrgenommen und veranstaltet werden.

Die "Allianz für den freien Sonntag", wird in diesem Herbst alle Städte und Gemeinden in einem Schreiben auf die aktuelle Rechtslage und auf die inflationäre Zunahme von Verkaufsöffnungen an Sonn- und Feiertagen, die auf § 8 Ladenöffnungsgesetz Baden-Württemberg gestützt werden, hinweisen. In seiner Entscheidung vom 01.12.2009 hat das Bundesverfassungsgericht neben der religiösen Funktion explizit die soziale Bedeutung des Sonntags und der damit verbundenen Taktung des sozialen Lebens hervorgehoben. Dem Sonntag und den religiös-christlich ausgerichteten Feiertagen kommt danach auch die Aufgabe zu, den Menschen vor einer zu weit gehenden Ökonomisierung zu schützen.

Infos unter http://www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/