Was uns hält

Eugen Abler. Bild:privat

Unser Diözesanvorsitzender Eugen Abler sendet allen Kolpinggeschwistern eine mutmachende Grußbotschaft.

Liebe Kolpinggeschwister,

vor wenigen Wochen hatte ich noch eine gewisse Hoffnung, dass wir im Frühjahr erste Silberstreifen am Horizont erblicken könnten. Das ist aber beileibe nicht so! Corona hat uns immer noch im Griff!  Wer wagt noch eine Prognose, wann wir wieder in den "neuen Normalzustand" zurückkehren werden? Wie viele andere Vereine und Gruppen empfinden wir das Fehlen von Kontakten und das fast vollständige Erlöschen unseres Familienlebens als schmerzlich.

"Alles wirkliche Leben ist Begegnung". Dieser schon oft zitierte Satz von Martin Buber wird uns in seiner Bedeutung aufs Neue bewusst. Das "Digitale" ist eine Notlösung. Es kann das persönliche Gegenüber, das Gefühl menschlicher Nähe nicht ersetzen. Beim Blick nach vorne klammern wir uns an die robuste Pflanze der Hoffnung. Sie stirbt bekanntlich zuletzt!

Was bleibt in diesen Krisenzeiten? Wir wissen, dass unser Adolph Kolping ein großes Gottvertrauen hatte. Das hat ihn durch alle Schwierigkeiten hindurch getragen. Wenn Gewissheiten zerbröseln, die Zukunft in diffusem Licht erscheint, ist es tröstlich und hilfreich, sich an Jesus zu wenden, der mit göttlicher Autorität von sich sagen kann, er sei "der Weg, die Wahrheit und das Leben". Befreiend ist vor allem auch seine Zusage: "Fürchtet euch nicht! Seht ich bin bei euch alle Tage eures Lebens". Darauf dürfen wir vertrauen!

Diese Zeit hilft uns auch, Dinge möglicherweise mit anderen Augen zu sehen. Was ist wirklich wichtig? Bleiben wir zuversichtlich, bleiben wir verbunden in Gedanken und in manchen Gesprächen am Telefon oder bei persönlichen Begegnungen.

Der Mai ist auch der Marienmonat. Die Muttergottes freut sich über unser Gebet. Sie will uns zu Jesus führen. Papst Paul VI. sagte einmal: "Maria ist die Straße, die zu Jesus führt". Auch eine der Gewissheiten, die bleibt.

Ich wünsche uns allen eine nicht erlöschende Zuversicht und ein Gottvertrauen wie Kolping es hatte, verbleibe in dieser Hoffnung und grüße Euch herzlich mit einem Treu Kolping.

Euer Eugen Abler