Auf den Spuren des Sozialreformers Adolph Kolping

Fünf erlebnisreiche Tage im Kölner Raum und im Ruhrgebiet erlebten 45 Männer und Frauen von den Kolpingsfamilien aus dem Gebiet des Kolpingwerk Diözesanverbands Rottenburg-Stuttgart. Sie kamen aus Oberschwaben über Geislingen/Balingen, Großraum Reutlingen und Stuttgart, dem Filstal sowie aus dem Gebiet der Ostalb und dem Unterland. Die Federführung bei der Reise hatte der Diözesanverband des Kolpingwerks unter Leitung von Manfred Gründken, der in kompetenter Weise diese Reise organisierte. Da er selbst aus dem Ruhrgebiet stammt und viele Jahre dort lebte, waren täglich „Höhepunkte“ eingebaut. Diese gaben den Teilnehmern umfangreiche Einblicke in das Leben und Wirken von Adolph Kolpings (angefangen von der Geburtsstadt Kerpen über Köln und Wuppertal-Elberfeld) sowie über die sozialen Hintergründe aus dem Beginn der damaligen industriellen Entwicklung.

Zum Auftakt folgte nach einem kulturellen Abstecher zum imposanten Altenberger Dom ein Gottesdienst in der Minoritenkirche in Köln, in der auch Adolph Kolping begraben wurde. Dieser wurde gehalten in Konzelebration mit dem Diözesanpräses Walter Humm und dem Generalpräses des internationalen Kolpingwerks Ottmar Dillenburg. Daran schloss sich eine Information vom Bundessekretär des Kolpingwerks Deutschland zur aktuellen Situation im Kolpingverband an. Weiter ging es nach Kerpen mit Besichtigungen im Geburtshaus von Kolping und einer Führung in der Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr.

Dass das Ruhrgebiet nicht nur ein industrieller Ballungsraum ist, sondern mittlerweile auch kulturell einiges bietet sowie umfangreiche Grünoasen aufzuweisen hat, wurde den Teilnehmern auf den Fahrten durch die Ruhrgroßstädte, aber auch aus der Höhe eines Förderturmes im deutschen Bergbaumuseum in Bochum sowie im Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ in Essen recht deutlich vor Augen geführt. In Essen erfuhren sie bei einer exzellenten Führung im Dom auch die Hintergründe zur Geburt des Ruhrbistums Essen.

Der Kirchenmann Adolph Kolping, der zuvor einige Jahre als Schustergeselle selber die Nöte seiner Zeit erlebte, hatte als Priester eine Vision zur Verbesserung der Lebenssituation. Diese setzte er trotz angeschlagener Gesundheit von Köln aus auf religiösem Hintergrund mutig und mit Tatkraft weltweit um.

Mit der einmaligen Schwebebahn in Wuppertal (eine Reformgroßstadt, hervorgegangen aus den Städten Elberfeld und Barmen) schwebten die Besucher über der Wupper auch zum Musical „Kolpings Traum“, wo ihnen dieser Traum recht eindrucksvoll dargebracht wurde.

Die Dimensionen des industriellen Komplexes Ruhrgebiet hätte sich ohne den Hafen Duisburg nicht so entwickeln können. Dies wurde ihnen unter anderem bei der Hafenrundfahrt deutlich vermittelt.  

Den Abschluss der Reise bildete ein Gang durch die Ausstellung zur sozialen Entwicklung des Ruhrgebiets „Auf ihr Brüder, reicht die Hand“, wo sie neben der Kinderarbeit auch die Auswirkungen der damaligen Fabrikarbeit auf die Lebensumstände in der Familie dargestellt wurden. 

Text: Franz Stanka, Fotos: DV R-S

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