Bewegende Einblicke

Dancille Mujawamariya, Generalvorstand Kolping International, Abbé Joseph Natamagiro, Nationalpräses Kolping Burundi, Ines Hübner, Marcienne Gakobwa; Nationalkoordinatorin Burundi (von links) berichteten aus ihren Ländern. Yvonne Willicks (rechts) moderierte die Diskussion. Bild: Sigrid Stapel.

Die Podiumsdiskussion beim Katholikentag „Eine Weltfamilie – lebendig und stark“ lenkte den Blick auf die Kolping-Partnerschaftsländer Burundi, Myanmar, Ruanda und Paraguay.

Bewegende Einblicke in die Solidarität der weitweiten Kolpingfamilie bot die von KOLPING INTERNATIONAL und dem Facharbeitskreis Eine Welt initiierte Podiumsdiskussion. Moderiert von Yvonne Willicks, erzählten die teilweise zugeschalteten Gäste aus Myanmar, Burundi, Ruanda und der Ukraine von der aktuellen Situation in ihren Ländern. Gemeinsam war allen, dass ihnen die persönlichen Treffen während der Corona Zeit gefehlt haben. Viele Kolpingmitglieder waren durch die von Pandemie verursachten Einschränkungen in ihrer Existenz bedroht. Als segensreich haben alle die Solidarität der Kolpinggemeinschaft in dieser Krise und die finanziellen Hilfen durch den Kolping Corona-Fond empfunden.

Marcienne Gakobwa (Geschäftsführerin Kolping Burundi), Abbe Josef (Präses Nationalverband Burundi) und Dancielle Mujawamariya (Generalrat KI) aus Ruanda berichteten, dass es in ihren Ländern durch den Klimawandel zu Bodenerosionen kommt, die durch das Auffangen des Regenwassers in großen Wassertanks abgemildert werden können. Große politische Unruhen gibt es in Myanmar nach einem Militärputsch im Februar 2021. Das Militär geht rücksichtslos gegen die Bevölkerung vor. Davon berichtete Tino, Vorsitzender von Kolping Myanmar in einer Videobotschaft. Kolpingsfamilien mussten flüchten, Felder können nicht mehr bestellt werden, Bildungseinrichtungen sind geschlossen, viele Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Dennoch halten die Kolpinggeschwister in Myanmar an Projekten fest, wie zum Beispiel einer Landwirtschaftsschule für biologischen Landbau fest.

Live aus der Ukraine war Geschäftsführer Vasili Savka zugeschaltet, der sehr berührend und emotional  von einer Welle der Solidarität berichtete, die Kolping Ukraine bereits kurz nach Kriegsbeginn von vielen Kolping-Nationalverbänden erhalten habe.

Soledad Urunaga aus Paraguay stellte ihre Arbeit als Süd Freiwillige in der Diözese Rottenburg-Stuttgart vor.

Dass Hilfe nicht immer nur von Nord nach Süd fließt, zeigte die beeindruckende Spende von Kolping Burundi ins deutsche Ahrtal nach der dortigen Flutkatastrophe 2021.

Betont wurde von allen, dass sie gerade in den Krisen (Corona, Ukraine Krieg, Klimawandel) die weltweite Kraft und das gemeinsame Engagement für eine gerechtere Gesellschaft in der Weltfamilie Kolping schätzen gelernt haben.

Ein gemeinsames „Vater Unser, das jeder in seiner Landessprache für den Frieden in der Welt betete, beendete den sehr bewegenden Nachmittag.