Da ist Luft nach oben drin

Ein geistlicher Impuls zu Pfingsten

Wir kennen diese Redewendung und benutzen sie, wenn wir das Gefühl haben, dass in einer bestimmten Situation die Lösung noch nicht ausgereift ist, dass noch Entscheidendes fehlt, dass noch wesentliche Verbesserungen möglich sind.

Die Jünger und Jüngerinnen Jesu spürten nach seinem Tod und seiner Auferstehung, dass noch Luft nach oben drin ist. Sie waren in eine Lebensphase gekommen, in der sie nicht so recht wussten, wie sie ihren Weg weitergehen sollten. Immer wieder waren sie irritiert und verwirrt. Da war wohl noch Luft nach oben drin bei der Suche nach dem, was durch sie und mit ihnen von der Botschaft Jesu würde weiterwachsen können. Da war Luft nach oben drin, ihre Sendung zu klären.

Mir fällt dabei das Spiel mit prall gefüllten Luftballons ein. Luftballons sind für mich ein Zeichen für die Botschaft des Pfingstfestes. An Pfingsten feiern wir jedes Jahr neu, dass noch Luft nach oben drin ist. Wir feiern, dass wir täglich neu Jesu Geist in unserer Mitte brauchen – vielleicht in diesem Jahr umso mehr, da es viel Geist braucht, um die Covid19-Pandemie zu bewältigen.

„Da ist die Luft draußen“, ist auch so eine Redeweise, die uns zeigt, dass es darum geht, stets genau hinzuschauen. Wie Luftballons sich aufblasen lassen und dann mit großer Leichtigkeit zum Himmel fliegen, so dürfen wir uns an Pfingsten wieder darauf einlassen, dass Jesu Geist uns erfüllen wird, dass sein Geist uns spüren lässt, wie wir die Luft wieder in den Ballon einströmen lassen und erkennen, welche Luft nach oben in den Herausforderungen des Lebens da ist.

Frohes Pfingstfest

Claudia Hofrichter, Geistliche Leiterin im DV Rottenburg-Stuttgart