Das Beste tun - Geistlicher Impuls im November

Grafik: Conny Nagel

„Wenn jeder an seinem Platz das Beste tut, wird die Welt bald besser aussehen“, sagte A. Kolping. Diesen Auftrag haben wir mehr denn je, schreibt unsere Geistliche Leiterin Claudia Hofrichter.

„Wenn jeder an seinem Platz das Beste tut, wird die Welt bald besser aussehen“ (A. Kolping)

Da wird niemand widersprechen. So schwer kann das doch nicht sein. Und dennoch klappt es nicht. Hinter dem, was jemand für das Beste hält, steht immer eine Lebenseinstellung und Lebensphilosophie.

Die Nachrichten aus aller Welt klingen verheerend. In Deutschland vernichtende Urteile über die Ampelregierung, die Forderung aus Bayern, Minister zu entlassen, die Gründung einer neuen Partei wird gerade Realität. Ein wichtiges Zeichen: Der Bundeskanzler reist nach Nigeria und Ghana. Er besucht die wirtschaftsstärksten Länder Westafrikas, er will die regionale Sicherheit sowie die Zusammenarbeit in Fragen von Wirtschaft und Klimaschutz thematisieren. – Die iranische Schülerin Armita Garawand starb nun in einer Klinik in Teheran. Sie hatte kein Kopftuch getragen und wurde von der Sittenpolizei verhaftet. – Über 8000 Tote im Gazastreifen, darunter viele Kinder. Die laufende Bodenoperation im Gazastreifen wird von der israelischen Regierung als die zweite Phase des Krieges bezeichnet. Für die 230 Geiseln der Hamas fordern die Angehörigen die israelische Regierung zum Austausch gegen Gefangene auf. Die 22-jährige deutsche Hamas-Geisel Shani Louk ist tot. Deutschland hat sich bei der UN-Resolution zu einer sofortigen Waffenruhe in Gaza enthalten. – Im Ukrainekrieg bewegt sich auch nichts in Richtung Friedensverhandlungen. –  Die diesjährige katholische Weltsynode endet mit einem Brief an das Volk Gottes, der enttäuschend ist. Der Klerikalismus, dem Papst Franziskus immer wieder eine Absage erteilt, wird am Ende des Briefes nun doch wieder als unverzichtbar beschworen. Und wenn man heute noch darum ringen muss, dass Frauen mit Stimmrecht an der Synode teilnehmen, dann fragt man sich, auf welchem Stern Kirche sich bewegt. Dazu die ständige Betonung, dass doch 50 Frauen unter den Synodenteilnehmenden waren. (https://www.kirche-und-leben.de/artikel/zur-botschaft-an-das-volk-gottes-heisse-luft-aus-dem-sueden).

„Wenn jeder an seinem Platz das Beste tut, wird die Welt bald besser aussehen.“

Die beste Lebensphilosophie kann doch nur sein, dafür zu sorgen, dass es allen Menschen gut geht, dass niemand Hunger leiden muss, dass Friede herrscht, dass Religionen friedlich nebeneinander existieren, dass alle etwas zum Klimaschutz und zur Lösung der großen Herausforderungen der Menschheit beitragen.

Gehen wir ins Gespräch, geben wir die lebensfördernden Diskussionen nicht auf, handeln wir für das Wohl der Menschen – kommunal und weltweit. Kolpingmenschen haben diesen Auftrag.

Dr. Claudia Hofrichter, Geistliche Leiterin im DV Rottenburg-Stuttgart