Das Fremdsein wurde Nebensache

Die Kolpingsfamilie Ergenzingen feierte mit Flüchtlingen eine interkulturelle Maiandacht.

„Wenn der Geist sich regt, der Leben schafft, unverständlich noch, doch voller Kraft. Überwindet mutig die Distanz, stehet auf und reicht die Hand zum Tanz.“

 Treffend sagt der Liedvers, was die Teilnehmenden der Maiandacht der Kolpingsfamilie erfahren haben. Gottes Geist verbindet uns über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg. Die Menschen aus dem Irak und aus Nigeria, die auf der Liebfrauenhöhe einen Ort der Ruhe und des Sich-Einlebens in Deutschland gefunden haben, waren unsere Gäste. Sie waren mehr als Gäste. Mit ihnen zusammen hatten wir die Maiandacht mehrsprachig gestaltet. Wie berührend war es für uns alle, Marienlieder anderer Kultur kennenzulernen, die Worte der Heiligen Schrift in anderen Sprachen zu empfangen, das Vaterunser erstmals in der Sprache Jesu zu hören. Das waren tiefgehende Momente. Berührend war auch das Zeugnis einer Jugendlichen aus dem Irak, die uns das Gleichnis von der kostbaren Perle auslegte. Geisterfüllt war für uns dann auch unsere Hocketse, bei der wie gewohnt gegrillt wurde. Dieses Mal haben unsere Gäste uns mit Gerichten ihrer Heimat verwöhnt. Danke für alle Mühe im Hintergrund. Lächeln und Freude stand in den Gesichtern, Dankbarkeit, einander kennenzulernen und Fremdheit zur Nebensache werden zu lassen. Offene Herzen, die Lust an der Begegnung und am Mitmachen, das ist interkulturelles Miteinander. Das ist Teilhabe aneinander: Jede/r zeigt sich mit seinen Kostbarkeiten und dem Reichtum des Herzens, die Leib und Seele stärken und Mut machen für jeden neuen Tag. Das ist Pfingsten pur. Tief berührt sagen wir Danke für diese Begegnung. Vorbereitet hatten die Maiandacht zusammen mit den  Gästen Claudia Hofrichter, Juliane Kautzsch und Alfred Nisch.

Text: Claudia Hofrichter