Der 48. Funken der Kolpingsfamilie Trossingen brennt schnell wie Zunder

Bereits am Samstagvormittag war „angerichtet“. Gemeint war damit der meterhohe Stapel für das Funkenfeuer der Kolpingsfamilie Trossingen auf dem Gauger, den das erfahrene Funkenteam aufgeschichtet hatte mit „Kamin“ in der Mitte, damit der Funken gut brennt.

Von beiden Seiten strömten die Leute aller Generationen als Fackel-Lindwurm zum Gauger. Volksfeststimmung mit flotter Blasmusik, gespielt von den Trossinger Bläserbuben unter der Leitung von Oliver Helbich, herrschte im Gartengelände rund um das Kolpingsheim. Die vielen Kinder vergnügten sich dabei auf den Spielgeräten. Großer Andrang herrschte am Stand mit Kinderpunsch und Glühwein; wie immer heiß begehrt waren die Kolpingswürschtle. Pünktlich um 19 Uhr entzündeten die Funkenmeister Klaus Loës und Martin Mauch den Funken, der sofort wie Zunder brannte und mit einem riesigen Funkenregen seinem Namen aller Ehre machte. Die zum dritten Mal in Folge von Ines Rabus gefertigte, in diesem Jahr mit rotkariertem Rock angezogene Winterpuppe, die hoch oben an einer Stange befestigt war, hatte keine Chance – schon nach wenigen Minuten wurde sie von den Flammen erfasst und war schnell verbrannt.

Unter den zahlreichen Zuschauern waren erstmals auch Pfarrer Torsten Kramer und seine Frau Sigrun. „Ich habe zwar seit Jahren bei der Christbaumsammlung mitgeholfen, den brennenden Funken konnte ich aber aus terminlichen Gründen noch nie sehen“, meinte der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Trossingen, der ja bekanntlich ein Nordlicht ist und erzählte, dass er aus seiner Heimat die Osterfeuer kenne, nicht aber das Funkenfeuer zur Winteraustreibung.

Der Funken wurde noch lange zum speienden Vulkan, während die Zuschauer des alljährlichen Spektakels, einem ökumenischen Gemeinschaftswerk auf dem Gauger, mit ihren letzten Fackeln sich auf den Heimweg machten. Einem guten Frühjahr steht nach dieser gelungenen Winteraustreibung nichts mehr im Wege.


Bericht von Ingrid Kohler