Der Verband auf dem Weg in die Zukunft

Klaudia Rudersdorf, stellvertretende Bundesvorsitzende, informierte über den Zukunftsprozess. Bild: DVRS

Klaudia Rudersdorf, stellvertretende Bundesvorsitzende, informierte über den Zukunftsprozess. Bild: DVRS

Der Studienteil der Diözesanversammlung in Untermarchtal widmete sich dem vom Kolpingwerk Deutschland angestoßenen Zukunftsprozess „Kolping upgrade …unser Weg in die Zukunft“.

Über 130 Delegierte und Gäste haben sich am vierten Märzwochenende zur Diözesanversammlung in Untermarchtal getroffen. Im Studienteil ging es um den vom Kolpingwerk Deutschland angestoßenen Zukunftsprozess „Kolping upgrade …unser Weg in die Zukunft“.

Eugen Abler, Vorsitzender des Kolpingwerks Diözesanverband Rottenburg Stuttgart, begrüßte die von den Kolpingsfamilien und Bezirken entsandten Delegierten zu diesen wichtigen Verbandstagen, in denen man zwar programmatisch arbeiten wolle, aber auch genug Zeit für Begegnung sei.

Zum Studienteil referierte die stellvertretende Bundesvorsitzende Klaudia Rudersdorf. Sie informierte über Ziel und Zweck des Zukunftsprozesses und umriss erste zu klärende Fragen des auf vier Jahre angelegten Prozesses. „Schwer beeindruckt“,  sei sie, dass sich der DV Rottenburg-Stuttgart in einem so frühen Prozessstadium schon damit beschäftige. Der Prozess, wolle keineswegs als einer „von oben nach unten“ verstanden sein. Man wolle die Mitglieder zur Mitarbeit aktivieren; unter anderem mit einer Mitgliederbefragung. Denn, so Klaudia Rudersdorf, „nichts ist vorgedacht“. In 2018 und 2019 sind Zukunftsforen geplant, um gemeinsam an den Zukunftsthemen des Verbands zu arbeiten. Wenn der Prozess 2020 ende, müsse klar sein, ob das 2000 verfasste Leitbild immer noch trage und man mit den damals festgelegten Handlungsfeldern noch gut aufgestellt sei.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende umriss vier Themenfelder.

Kolping hat ein klares Profil und steht als Marke sowie als ein zivilgesellschaftlicher Akteur für etwas Besonderes. Wo Kolping draufstehe müsse auch Kolping drin sein. Gleichzeitig müssten die Kolpingsfamilien vor Ort genügend Freiheit haben, Kolping auf ihre Art zu leben.

Kolping versteht sich als Teil der Kirche. Klaudia Rudersdorf ergänzte - und als ein Verband in ökumenischer Offenheit. Nehmen wir zum Beispiel Muslime auf oder müssen Mitglieder ausscheiden, wenn sie aus der Kirche ausgetreten sind? Was bedeutet Ökumene für die Verbandsstrukturen auch im Sinne einer verbandlichen Rechtssicherheit?

Kolping versteht sich als starker Mitgliederverband mit verbandlichen Einrichtungen und Unternehmen. Es gebe viele Kolpingeinrichtungen, so Rudersdorf. Zum Beispiel die des Kolpingbildungswerks. Sei es nicht geboten, alle Kolping-Kräfte zu bündeln und somit mehr Einfluss zu erlangen, fragte die Referentin.

Kolping wird stabil getragen von motivierten ehren- und hauptamtlichen Leitungskräften. Doch wie unterstützen wir unsere Ehrenamtlichen? Man könne ihnen sicher viel abverlangen, so Rudersdorf,  aber man müsse sie, ebenso wie die Hauptamtlichen im Kolpingwerk, motivieren und schulen.

Für sie steht fest: „Wenn wir in diesem Zukunftsprozess richtig gut sind, reagieren wir nicht nur auf die Zukunft, sondern gestalten sie mit“.

Im Anschluss wurde die Zukunft des Verbands in vier Workshops aus verschiedenen Perspektiven diskutiert.