Eine Frau der ersten Stunde

Elfriede Reck ist in unserem Diözesanverband die Frau der ersten Stunde. Als der Beitritt für Frauen bei Kolping möglich war, zögerte sie nicht lange. „Ich habe mich sehr gefreut, als das dann endlich möglich war.“ Das war am 7.Mai 1967.

Elfriede Reck ist in unserem Diözesanverband die Frau der ersten Stunde. Als der Beitritt für Frauen bei Kolping möglich war, zögerte sie nicht lange. „Ich habe mich sehr gefreut, als das dann endlich möglich war.“ Das war am 7.Mai 1967.

Die Kolpingsfamilie in Aulendorf, wo sie heute noch lebt, kannte sie bereits.  „Kolping war ein Begriff im Ort, eine echte Institution.“ Und ihr Mann war damals schon der Vorsitzende. „Da bin ich einfach mitverheiratet worden“. Wann immer es möglich war, hat sie ihren Mann zu den wöchentlichen Versammlungen begleitet. Doch als sie nicht mehr nur ein Anhängsel ihres Mannes, sondern ein richtiges Mitglied war, hat sich einiges geändert. „Wir Frauen haben uns engagiert und haben einfach mitgemacht und vieles bewegt.“ Das sei anfangs gar nicht so selbstverständlich gewesen und „man hat uns auch beäugt“, erinnert sich Elfriede Reck. Aber nach einer Gewöhnungszeit waren wir auch akzeptiert“. Mit dem Beitritt von Frauen ist es bei Kolping noch herzlicher geworden. Erst mit den Frauen sind wir eine echte Familie geworden, ist Elfriede Reck überzeugt.

Frauen haben viele neue Ideen in die Kolpingsfamilien gebracht. In Aulendorf haben sie zum Beispiel Basare für gute Zwecke organisiert, die Familientage initiiert oder den Tafelladen für Bedürftige eröffnet. Da waren unsere Begabungen gefragt. Und ohne das Engagement der Frauen hätte es all das nicht gegeben. „Frauen sind unkompliziert. Die kommen einfach und packen mit an, da braucht man nicht lange zu betteln“, sagt Elfriede Reck. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie war auch viele  Jahre (1997 bis 1999 zweite und von 1999 bis 2016 erste) Vorsitzende der Kolpingsfamilie Aulendorf. Wahrscheinlich auch eine der ersten Frauen, die dieses Leitungsamt übernommen haben. Die Entscheidung dafür fiel ihr nicht ganz leicht. Würde sie den Anforderungen gewachsen sein und die Zeit dafür aufbringen können?  Doch sehr viele, auch der damalige Pfarrer, haben sie bestärkt. Und sie hat ihr Engagement für Kolping keinen Tag bereut. „Es war eine intensive und lehrreiche Zeit, die mich sehr geprägt hat, sagt sie. Insbesondere die intensive Beschäftigung mit Adolph Kolping, die Fahrt zu seiner Seligsprechung in Rom, nach Köln oder Kerpen.

Im fast 50. Jahr ihrer Mitgliedschaft sagt Elfriede Reck: Wenn etwas so in einem brennt, wie die Kolpingidee dann braucht man eine richtige Mitgliedschaft. Wie soll man sonst etwas mitgestalten können? Und eines sei auch sicher: Ohne die Frauen wäre Kolping nicht nur ein Stück ärmer, sondern auf Dauer auch nicht überlebensfähig