Ein Netzwerker in vis à vis-Begegnungen

Erinnerungsfoto zur Ehrung: Präses Klaus Konrad, Dr. Claudia Hofrichter, Hildegard und Engelbert Kronenbitter, Manfred Schäfer und Bertholt Schäfer (von links).

Erinnerungsfoto zur Ehrung: Präses Klaus Konrad, Dr. Claudia Hofrichter, Hildegard und Engelbert Kronenbitter, Manfred Schäfer und Bertholt Schäfer (von links).

Engelbert Kronenbitter, Kolpingsfamile Horb, hat für sein Engagement bei Kolping die Ehrennadel des Diözesanverbands erhalten. Die Laudatio hielt Dr. Claudia Hofrichter.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem 80. Geburtstag.
Du bist voller Dankbarkeit für die geschenkten Jahre und für all die Möglichkeiten, zu handeln und zu wirken.

Du schaust dankbar auf dein Leben mit deiner Familie.
Du schaust dankbar auf dein berufliches und ehrenamtliches Engagement.

Ehrenamtliches Engagement ist immer ein Dienst an der Gemeinschaft.
55 Jahre Dienst an der Kolpinggemeinschaft haben wir gezählt.

Während deiner Ausbildung hast du im Kolpinghaus Stuttgart gewohnt – heute heißt das Jugendwohnen. Adolph Kolpings Idee, das ganze Leben unter das Evangelium zu stellen, hat dich begeistert.  Kolping hat seine Anliegen durchdacht und handelte dann: „Die Tat ziert den Menschen“ (A.K.). Das hast du über viele Jahre beherzigt. Kolping war es wesentlich, die Zeichen der Zeit zu erkennen und dann das Notwendige zu tun. Auch hier bist du in seinen Spuren gegangen.

Es war dir bewusst, dass Entwicklungen und Ideen Geduld brauchen. „Kleine Schritte machen und zufrieden sein“ – so sagst du immer wieder. Viele solcher Schritte führen zu Veränderungen. Es war dir bewusst, dass du nichts alleine schaffen kannst. So bist du auch zu einem Netzwerker geworden – einem Netzwerker in vis-à-vis Begegnungen.  Du hast Dekanatsrat, Kirchengemeinderat und Kolpingwerk miteinander verbunden. Es war dir klar, dass alle guten Ideen Verbündete brauchen. Gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam können wir in eine gute Zukunft gehen. Das hast du in den Diözesanversammlungen und in der Arbeit des Vorstandes des Kolpingbezirkes Tübingen-Horb immer wieder gelebt und betont. Aus den Impulsen der Diözesanversammlung und den Begegnungen dort hast du Kraft geschöpft.

Die KF Horb hat dir viel zu verdanken, der Bezirk verdankt dir viel. Ob es nun die Angebote im Kolping-Bildungsprogramm waren oder solch zupackende Aktionen wie die Maßnahmen rund um die Kolping-Schütte-Blockhütte, die Ottilienkapelle oder das Kolpingkreuz im Industriegebiet, ob es um das Zusammenführen von Menschen ging, um das Sammeln von Spendengeldern oder  um tatkräftiges Zupacken – immer warst du mit Herzblut dabei. Du kennst auch Rückschläge, nicht immer ziehen alle schnell mit, sondern brauchen ihre Zeit zum Nachdenken.  „Es geht immer wieder weiter!“ Diese Erfahrung hat dich geprägt. Dass vieles eine gute Portion Humor braucht, das hast du bei der Kolpingfasnet gezeigt.

Die Seligsprechung Adolph Kolping 1991 ging nicht ohne dich. Das warst du dabei – und auch bei den nachfolgenden Reisen nach Rom. Diese öffentliche Ehrung Kolpings bestätigte, was er uns als Auftrag gegeben hat, Menschen zu gewinnen für das soziale Engagement. „Helft eine bessere Zukunft schaffen!“ (A.K.)

Du hast das Kolpingwerk Rottenburg-Stuttgart finanziell und ideell immer unterstützt in der Überzeugung, dass sich der Auftrag Kolping in der heutigen Zeit und in unserer Gesellschaft lohnt und absolut notwendend ist. Ich erinnere mich auch gerne an deine Reden voller Enthusiasmus, wenn du z.B. beim diözesanen Kolpingtag aufstehst und vor 200 Leuten bezeugst, wie wichtig unser Auftrag ist.

Bei all dem ist dir Kolpings Motto: „Mut tut gut“ nicht nur ans Herz gewachsen, sondern du hast diesen Leitspruch für dich übernommen. Und ich möchte hinzufügen. Kolpings Überzeugung „Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand einsetzen.“ – das lebst du mit ganzem Herzen und aus ganzer Kraft.

„Gib dem Sozialverband dein Gesicht“ – das hast du geschafft – durch dein Zutun, durch die Menschen, die mit dir gehandelt haben und mit Gottes Segen.

Dr. Claudia Hofrichter, Geistliche Leiterin des Kolpingwerkes Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart