Gemeinsam. Solidarisch. Handeln

Gruppenfoto der Teilnehmenden am Spendertreffen des Internationalen Kolpingwerkes.

Gruppenfoto der Teilnehmenden am Spendertreffen des Internationalen Kolpingwerkes.

Intensiver Austausch im Afrika-Forum.

Intensiver Austausch im Afrika-Forum.

Gebet an Adolph Kolpings Grab.

Gebet an Adolph Kolpings Grab.

Unsere Kolpinggeschwister Ines und Thomas Hübner berichten vom 3. Spendertreffen von Kolping International, das am 30. Oktober in Köln stattfand. Das Ruanda-Ziegenprojekt ihrer Kolpingsfamilie wurde vorgestellt.

Rund 170 langjährige Unterstützer aus ganz Deutschland und der Schweiz waren gekommen, um sich im Rahmen eines bunten Programms persönlich über die weltweite Projektarbeit im Kolpingverband zu informieren.

Den Auftakt der Veranstaltung machte ein feierlicher Gottesdienst mit Generalpräses Monsignore Ottmar Dillenburg in der vollbesetzten Monoritenkirche, am Grabe Adolph Kolpings. Er betonte wie wichtig es sei, die Ideale Adolph Kolpings in die heutige Zeit zu übersetzen und für die Menschen in Not tätig zu werden – hier bei uns und in der Welt.

Danach ging es weiter ins Maternushaus, dem Bildungshaus der Erzdiözese Köln, wo Generalpräses Monsignore Ottmar Dillenburg und Generalsekretär Dr. Markus Demele nach einem gemeinsamen Mittagessen einen lebhaften Einblick in die aktuelle Kolpingarbeit auf den unterschiedlichen Kontinenten gaben.

Sie betonten wie das Vertrauen des Kolpingwerkes in der Welt angewachsen ist. Sowohl die einzelnen Mitglieder, die Kirche und auch die Bundesregierung legen großes Vertrauen in die Arbeit des Kolpingwerkes. Die einzelnen Spenderorte werden fortgesetzt geprüft und unterziehen sich einem regelmäßigen Monitoring, um die Effizienz zu gewährleisten. Aus diesem Vertrauen heraus resultieren die vielen privaten Spenden und öffentlichen Fördermittel.

In drei Länderforen konnten sich die Spender anschließend näher über die Themenschwerpunkte ländliche Entwicklung, Kleinkredite und berufliche Bildung informieren. Dazu waren Kolping-Mitarbeiter aus Indien, Ruanda und Bolivien angereist. Sie berichteten aus erster Hand über die Lebenswirklichkeiten der Menschen in ihrer Heimat und erklärten, mit welchen Projektangeboten Kolping ihnen hilft, sich nachhaltig und aus eigener Kraft eine bessere Existenz aufzubauen.

Im Afrika-Forum berichtete Dancille Mujawamairya, die Vorsitzende des Kolpingwerkes in Ruanda, über die dortige Kolpingarbeit und die Bedeutung des Ziegenprojektes für die bäuerlich geprägten Kolpingmitglieder. Um in die Kolpingfamilie aufgenommen zu werden und damit in den Genuss einer Ziege zu kommen, muss die einzelne Familie einen formellen Antrag stellen. Es folgt ein intensives Training sowohl in der Kolpingphilosophie als auch in der Ziegenhaltung. Die Familie lernt, dass eine Ziege besser in einem Stall zu halten ist als im Freien, wie ihr Futter dargereicht werden muss und wie Kompost aus dem Ziegendung hergestellt und auf die Felder aufgebracht wird. Nach diesem Jahr der Vorbereitung ist eine Prüfung zu bestehen und danach ein feierliches Gelöbnis im Gottesdienst abzulegen.

Durch den mit Ziegendung hergestellten Kompost werden die Felderträge nachhaltig gesteigert, so dass zum einen die Familie genug zu essen hat und zum anderen die Überschüsse auf dem Markt verkaufen kann. Der nachhaltige Verkaufserlös aus Gemüse und auch aus den jungen Zicklein ermöglicht es der Familie, die Kinder in die Schule zu schicken, ein Haus zu bauen und wie im Filmbeitrag eine Frau voller Freude berichtete, „sich auf dem Markt ein neues Kleid zu kaufen“.

Anschließend stand Volker Greulich als Afrika Referent des internationalen Kolpingwerkes für Fragen zur Verfügung. Er betonte: „Bei Kolping gibt es nichts geschenkt.“ Auf diese Weise wird eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ermöglicht.

Zur Situation in Burundi berichtete er, dass aufgrund der politischen Situation viele Regierungen ihre Fördergelder zurückgefahren oder eingestellt haben.Die Wirtschaft befindet sich im freien Fall, so dass besonders in den Städten wirkliche Not herrscht. Die Menschen leiden unter einem engen Netz der Überwachung, aber es finden keine Kampfhandlungen statt. Viele Menschen, besonders aus den großen Städten und den Grenzgebieten sind nach Ruanda und Tansania geflohen. Aber im Gebiet von Gitega, dem Wirkungsgebiet unseres Ziegenprojektes, ist das Leben ruhig. Umso wichtiger ist es, die Bauern in der Region durch unser Ziegenprojekt weiterhin zu stärken.

Sowohl die beiden Referenten des Afrika Forums als auch Generalpräses Ottmar Dillenburg und Generalsekretär Dr. Markus Demele dankten allen Spendern sehr, sehr herzlich für die große Unterstützung und die zahlreichen Spenden.

Diesen Dank und die Eindrücke des 3. Spendertreffens möchten wir auf diesem Weg auch an unsere Kolpingmitglieder und die Spender in der näheren und weiteren Umgebung weitergeben. Es war sehr schön zu sehen, wie unser Projekt in das Werk von Kolping International eingebettet ist und wie viele Mitstreiter es deutschlandweit gibt.

Thomas und Ines Hübner