Immer den Menschen nahe

Klaus Konrad (vierter von links) feierte den 25. Jahrestag seiner Weihe zum Diakon. Bild: Schwarzwälder Bote

Klaus Konrad (vierter von links) feierte den 25. Jahrestag seiner Weihe zum Diakon. Bild: Schwarzwälder Bote

Klaus Konrad, Präses des Bezirks Tübingen-Horb und Präses der Horber Kolpingsfamilie feierte sein 25-jähriges Weihejubiläum zum Diakon.

 Horb. Seit 2001 ist Klaus Konrad hauptamtlich eingesetzt, zu 50 Prozent im damaligen Pfarrbezirk Horb und seit 2004 in Vollzeit in der neuen Seelsorgeeinheit Horb. Auch wenn viel Verwaltungsarbeit dabei ist; seine Sorge, seine Arbeit gilt den Menschen. Deshalb gilt für ihn nach wie vor der Bibelvers aus Matthäus 5. 13-16 "Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht", den ihm Weibischof Franz-Josef Kuhnle vor einem Vierteljahrhundert in Heiligkreuztal mit auf den diakonischen Weg gab.

Wie vor 25 Jahren bei Konrads Einführung fand der Gottesdienst am Martinustag statt, damals in der Stiftskirche mit Pfarrer Ewald Werner, der auch gestern wieder mit am Altar stand, diesmal in der Liebfrauenkirche. Die Kappel war dabei so voll, dass viele Besucher dieses Gottesdienstes keinen Sitzplatz mehr fanden. Das katholische Horb wollte an diesem besonderen Tag von Klaus Konrad teilhaben.

Stadtpfarrer Elmar Maria Morein sagte, dass am verbindlich verbindenden Diakon in Horb kein Weg vorbeiführt. Morein übernahm die Begrüßung der vielen Gläubigen. Dekan Markus Ziegler ging in seiner Predigt in sehr persönlichen Worten auf das Leben und Wirken von Konrad in Horb ein.

Es gebe nicht nur "den" einen Moment im Leben eines Menschen. Obwohl man den Heiligen Martin meist auf die Mantelteilung reduziert, so gab es in der Geschichte dieses Heiligen viele Eckpunkte. So auch im Leben von Klaus Konrad. "Es gab sicher ganz wichtige Momente. Der erste Kuss, das bestandene Abitur, die Heirat, die Geburt der Kinder – und doch ist vor 25 Jahren etwas sehr einschneidendes in Deinem Leben geschehen. Du hast dich von Gott in den Dienst der Kirche, in den Dienst des Diakonates, nehmen lassen."

Ein Amt, das Konrad ganz im Sinne der Nächstenliebe, der "Imitatio Christi" (Nachahmung Christi) voller Würde und Bescheidenheit, fest im Glauben verwurzelt, lebt. Auch die Unermüdlichkeit, mit der der Diakon seine Aufgabe angeht, fand beim Dekan Bewunderung. "Ich will dich hier heute nicht heilig sprechen, aber das Zitat ›Wir schaffen das‹ das hätte auch von dir sein können", sagte Ziegler, der feststellte: "Du verkörperst die diakonische Mission der Kirche, und wir alle hier sind dir aus vollem Herzen dankbar." Für diese Worte bekam Dekan Ziegler viel Applaus – an sich auch nicht üblich bei einer Predigt an einem Sonntagsgottesdienst.

Klaus Konrad wurde an seinem Ehrentag auch noch eine ganz außergewöhnliche Ehre zuteil. Er ist seit gestern mit bischöflichem Segen pastoraler Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder der Horber Kernstadt und Rexingen. Für einen katholischen, verheirateten Diakon eine besondere Ehre und ein Vertrauensbeweis.

Mit der Ernennung übergab Elmar Morein Klaus Konrad alle Aufgaben eines Gemeindepfarrers. "Transparenz und Aufgabenteilung sind wichtig in Zeiten des Priestermangels", betonte Morein und durch diese Ernennung "soll das symbolische Licht in den beiden Pfarrhäusern weiter brennen". Für den beliebten Diakon bedeutet diese Ernennung zwar eine Aufwertung seines Statuts, jedoch ansonsten keine großen Veränderungen. Alles was er die letzten acht Jahre gemacht hat, wird er nun jedoch mit dem klaren Auftrag seiner Kirche tun.

Nach dem Gottesdienst siedelte man ins Steinhaus um. Dort war ein kleiner Stehempfang vorbereitet. Der Rexinger Kirchenchor sang ein Ständchen und eine Reihe von Grußworten würdigte die Arbeit von Konrad. So überbrachte die Referentin für Katechese und Mediation am Institut für Fort- und Weiterbildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Claudia Hofrichter, ebenso eine Grußbotschaft wie der evangelische Stadtpfarrer Michael Keller. Der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Alfred Seifriz, übernahm die Leitung der Feierstunde, für die sich der Jubilar – ganz in seinem persönlichen Stil – Bescheidenheit wünschte.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger bat um ein Miteinander von Stadt und Kirche und nannte Konrad den "Number One Diakon". Engelbert Kronenbitter, ein Wegbegleiter der ersten Stunde, bezeichnete das Wirken seines Freundes Klaus als ein Geschenk für Horb. Der Vorsitzende der KAB Nordstetten, Franz-Xaver Lutz richtete Grußworte aus und Pfarrer Morein wies gleich zu Beginn seiner Ausführungen darauf hin, dass dieser Stehempfang ein Ort der Begegnung sei und nicht der für viele großen Reden.

Klaus Konrad, der Mann des Tages, hörte sich alles in stiller Freude an. Es war sein Tag, ein Tag, den er sich mehr als verdient hatte.

Quelle: Schwarzwälder Bote, 8.11.2015