Kleinvieh macht auch Mist

Alfred Nisch und  Marissa Digeser (KF Ergenzingen) sortieren Schuhe. Bild: Claudia Hofrichter

Alfred Nisch und Marissa Digeser (KF Ergenzingen) sortieren Schuhe. Bild: Claudia Hofrichter

Monika Kolb von der KF Wangen freut sich über 30 gepackte Versandkartons. Bild: KF Wangen

Monika Kolb von der KF Wangen freut sich über 30 gepackte Versandkartons. Bild: KF Wangen

238.940 Paar Schuhe haben bei der Aktion "Mein Schuh tut gut" die Besitzer gewechselt. Ausgedient, nicht mehr up to date oder ganz einfach zu klein geworden, leisten sie jetzt anderen Menschen gute Dienste und haben 73.600 Euro eingespielt.

An der bundesweiten Schuhaktion „Mein Schuh tut gut“, haben sich auch viele Kolpingsfamilien aus unserem Diözesanverband beteiligt. Jede nach ihren Möglichkeiten. Eins ist sicher, nicht nur bedürftige Menschen profitieren davon, auch die Kolpingsfamilien haben die Aktion als Bereicherung ihres Kolpingsfamilien-Lebens erfahren. So zum Beispiel die Eislinger, die die Schuhe beim wöchentlichen Heimabend verpackt haben. Die Kolpingsfamilie Sankt Petrus Canisius  in Friedrichshafen hat die Schuhaktion ganz einfallsreich um die Aktion „Meine Socken tun gut“ erweitert und selbstgestrickte Socken für weißrussische Sozialstationen verkauft.

Einige Kolpingsfamilien hatten sich das Ziel gesetzt, so viele Schuhe zu sammeln wie sie Mitglieder haben. 270 Paar Schuhe waren deshalb das Ziel der Ergenzinger. Nicht nur sie haben sich gewaltig verschätzt und waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft, die sich weit über die Kolpingsfamilien hinaus ausbreitete. Letztendlich wurde nicht mehr gezählt und einfach nur noch verpackt.  Ähnlich erging es den Laupheimern, die schnell erkannten, dass ihr Sammelaufkommen nicht mehr mit Paketen, sondern nur noch mit Transportpaletten zu bewältigen war.

Bei der Aktion dabei zu sein, war vielen wichtig. Wie den Schwäbisch Hallern beispielsweise, oder den Kolpinggeschwistern aus Friedrichshafen-Berg, die als eher kleine Kolpingsfamilien die Aktion unterstützen und ihr einen ebensolchen Erfolg wünschten wie der  Aktion beim Kölner Kolpingtag  2015. Bei der Kolpingsfamilie Friedrichshafen-Fischbach stemmten drei Kolpinggeschwister die Aktion. Die Neresheimer, Mietinger, Sulgener, Westhausener, Aixheimer, Deißlinger und Ulmer sammelten mit und auch die Biberacher wollten dabei sein, obwohl sie erst im Herbst eine Schuhsammelaktion hatten. Die Wangener waren stolz mit ihren gut erhaltenen Schuhen denen zu helfen, die sich keine Schuhe leisten können. Für viele Kolpingsfamilien waren deshalb auch kleine Sammelergebnisse  „stattliche Erfolge“ auf das sie zu Recht stolz waren.

Schuhe sammeln, verpacken und die Pakete zur Post bringen,  das kostet Zeit und Kraft. Aber es gab auch lustige Momente bei all der Arbeit. Ob Kinderschuhe, Herrenschuhe oder schicke Highheels zu jedem Schuh konnte man sich besondere Geschichten ausmalen.  Eine  war besonders schön, wie die der Vogter Kolpingsfamilie. Im Kleiderstüble staunte man nicht schlecht, als eines Nachmittags ein älterer Herr gleich fünf Waschkörbe voll Schuhe im Kofferraum hatte. Alle neu, vielleicht etwas unmodern aber durchaus brauchbar und von bester Qualität. Beim Zusammenbinden der Schuhpaare rieselte aus einem Schuh plötzlich kleines Gebrösel, fast wie Sägespäne. Was das wohl sein mochte? Beim genaueren Hinschauen stellte sich heraus, dass wohl ein Mäuschen in dem schönen schwarzen  Herrenschuh  gewohnt hatte. Viele Jahre wurden die Schuhe in einem Lagerraum aufbewahrt, bis sie  der Betreiber eines ehemaligen Schuhgeschäfts  dann doch zur Kolping-Schuh-Sammlung brachte. Eine  gute Tat allemal,  auch wenn ein Mäuschen deswegen seine gemütliche Behausung verloren hat.

Info: Wie die Schuhe verwertet wurden, ist im aktuellen Kolping-Magazin nachzulesen.