Unterwegs sein und einen Weg finden

Kolpingjugendvorstände Linus Hänle und Moritz Neher, Kolpingvorsitzender Josef Ott, Neumitglieder Eva Aierstock, Emily Fuchsloch, Lorena Weber, Eric Fuchsloch, Tom Griesinger, Vincent Aierstock, Dominik Bayer, Fabian Baier (von links). Bilder:Conny Weber-Scheit

Gemeinsam bei der Ensmad-Wallfahrt unterwegs.

Die Mitglieder der Kolpingsfamilie Zwiefalten sind zum 69. Mal zu der 16 km entfernten Kapelle in Ensmad bei Ittenhausen gepilgert, um den Kolpinggedenktag abzuhalten und Neumitglieder aufzunehmen.

„Unterwegs sein - einen Weg finden“, war das Thema der diesjährigen Ensmad-Wallfahrt der Kolpingsfamilie. Und der „Weg“ ist immer ein wichtiges Sinnbild in der Arbeit und im Programm des Zwiefalter Kolpings. Sie findet ihren Weg, diese Kolpingsfamilie, in der Historie und in der Zukunft. Um die Zukunft braucht es derzeit auch nicht bange werden, solange so viele junge Leute von dem Wirken in Zwiefalten begeistert sind und mitmachen.

Nun startete man zum 69. Male um 7.30 Uhr in Zwiefalten (verschiedene waren auch bereits um 7.00 Uhr in den Teilorten Baach, Gossenzugen und Sonderbuch gestartet) und marschierte durchs Dobeltal und Friedinger Tal. Recht früh für manchen und noch dazu an einem Sonntag. Am „Rappenstein“ unterhalb Upflamör traf man auf die restliche Wallfahrtsgemeinschaft mit Freunden und Mitgliedern, die teils schon längere Anfahrtswege hinter sich hatten. Nach der Begrüßung gings mit gemeinsamen Rosenkranzgebet und Gesang und vorn dran die Jugend mit dem Kolpingbanner; man will ja „Flagge zeigen“, weiter durch die Täler und Wälder über Dürrenwaldstetten nach Ensmad. Der Präses der Kolpingsfamilie, Pfarrer Paul Zeller zelebriert die Hl. Messe in der Kapelle. Dort rückten dann über hundert Teilnehmer eng zusammen.

Während dieses Gottesdienstes nahmen Kolpingjugendvorstande Linus Hänle und Moritz Neher mit dem Vorsitzenden 8 neue Mitglieder feierlich in die Kolpingsfamilie auf. Eva Aierstock, Vincent Aierstock, Fabian Baier, Dominik Bayer, Emily Fuchsloch, Eric Fuchsloch, Tom Griesinger und Lorena Weber hatten sich für eine Mitgliedschaft in der „Familie Kolping“ entschieden.

Im Anschluß an die Feier waren die Teilnehmer zum Mittagessen im Gasthaus Eck in Ittenhausen eingeladen. Von da aus gings dann nochmals mit Gebet und Gesang in geordneter Prozession nach Dürrenwaldstetten zurück, wo die Traditions-Wallfahrt ihr offizielles Ende fand. Dort wurden die Kolpingler mit einem imposanten Blick auf die schneebedeckten Alpen belohnt. Auch einen finanziellen Beitrag leisteten die Wallfahrer: Es wurde eine Kollekte unter den Teilnehmer durchgeführt. Die Kolpingsfamilie freut sich, daß damit wieder ein namhafter Betrag für die Außenanlage des Zwiefalten Kindergartens an die Gemeinde überreicht werden kann.

Der Hintergrund für die Wallfahrt geht auf das Jahr 1951 zurück. Da erlitten zwei Kolpingbrüder aus Zwiefalten einen Motorradunfall, wobei der eine starb und der andere lebensgefährlich verletzt wurde. Die damaligen Mitglieder führten daraufhin einen Bittgang durch und versprachen dies zu einer jährlichen Wallfahrt auszugestalten. Ihre Bitten um Gesundung des Kolpingbruders wurden erhört und so ist diese Wallfahrt zur St. Ursula-Kapelle in Ensmad, in einem abgelegen Tal nahe Ittenhausen, zur festen Tradition geworden. Diese Kolping-Wallfahrt war auch ein Grund dafür, daß die Wallfahrten nach Ensmad, die schon aus den früheren Jahrhunderten bekannt waren, im 20. Jahrhundert wieder große Beliebtheit erfuhren.