Vorhang auf in Zwiefalten

Die KF Zwiefalten hat eine 109-jährige Theatertradition. Aufgeführt wurden "Die kleine Hexe" und "Die Erbtante aus Amerika". Fast 1000 Zuschauer haben sich prächtig amüsiert.

n„Vorhang auf“ hieß es im Haus Adolph Kolping in Zwiefalten seit dem Stephanstag täglich. Die Kolpingsfamilie präsentierte als Erwachsenenstück des diesjährigen Kolpingtheaters „Die Erbtante aus Amerika“, ein Lustspiel in drei Akten von Willy Stock, übertragen ins Schwäbische. Die Theaterabende beinhalten die Eröffnung durch den Kolping-Fanfarenzug unter Leitung von Marcel Ott, das Kinderstück „Die kleine Hexe“ und das Erwachsenenstück.

Auf 109 Jahre Theatertradition kann die Kolpingsfamilie zurückblicken. Neben zahlreichen Stammgästen kann Josef Ott, 1. Vorsitzender der Kolpingsfamilie, aber auch neue Gesichter aus Nah und Fern vermelden. Die erstmals verwendete Onlinekartenbuchung sei ein überraschend großer Erfolg, außergewöhnlich „tolle Besucherzahlen“ sind das Resultat. Besonders über die schauspielerische Leistung des achtköpfigen Ensembles habe er viel Lob vernommen: „Sehr gut gespielt“, lautete die Resonanz.

 Beim Kinderstück „Die kleine Hexe“ konnten mit 18 jungen Darstellern unter der  Leitung von Adelinde Bertsch, Kathrin Galster, Laura Geiger und Sarah Münch so viele Akteure auf der Bühne gezählt werden wie noch nie. „Jeder geht voll auf in seiner Rolle“, verspricht Josef Ott, Vorsitzender der Kolpingsfamilie. Und der Verlauf dieses wunderschönen Märchens von Otfried Preußler hält Wort. Alle Kinder, sie gehen in die 3. und 4. Grundschulklasse,  sind mit großer Begeisterung dabei und zeigen mit ihrer beeindruckenden Leistung, dass das Theaterspiel bei Kolping Zwiefalten nach wie vor ganz groß in Mode ist. Und schließlich bedeute Theaterspiel, Jugendarbeit in Perfektion, so Ott.

 Auch das Lustspiel begeisterte das Publikum.

Hans Hurgele (Andreas Burgmaier) lebt mit seinem Sohn Karl (Marcel Ott) und seinem Enkel Thomas (Tobias Aierstock) in einer klischeehaften Männerwirtschaft: Spinnenweben, Bratkartoffeln aus dem „Eidepfl“-Salat von vorgestern und der regelmäßige Besuch des Postboten Max Seiferle (Max Schneider) stehen auf der Tagesordnung. Als dieser jedoch mit einem Telegramm ankommt, bricht das Chaos aus: „Jetzt isch älles aus!“ Erbtante Barbara (Selina Waidmann) kündigt sich überraschend zu Besuch an. Jahrelang haben sich die Hurgeles in ihren Briefen nach Amerika ein Lügengebäude aus Frauen, Hochzeiten, Studium und letztlich dem angeblichen Tod Hans erbaut und sich dadurch finanzielle Hilfen ergaunert.

Nun stehen sie vor der Wahl: „Entweder mir gebat älles zua und verzichtat en Zukunft auf die Dollars oder die Tante Barbara fendat älles so vor wie beschrieba.“ Gemeinsam analysieren die Männer: „Problem Nummer eins: Wo bekommen wir eine Haushälterin her? Problem Nummer zwei: Wo eine Ehefrau? Problem Nummer drei: Wo eine bildhübsche Braut?“ Dass die Erbtante und ihre Tochter Lissy (Louisa Caspar) von all dem Wind bekommen und den Männern einen Denkzettel verpassen wollen, erfährt allerdings nur der Zuschauer.

So kommt es, dass die Hurgeles schließlich vier Frauen im Haus haben und selbst nicht wissen, wie ihnen geschieht. Mit Klara Dipfele (Josephine Gresham) und Bärbel Wargele (Anna Bendel) kommt dann auch noch die Liebe mit ins Spiel. Als dann auch noch Opa Hurgele als Haushälterin Josefine erscheint, kann sich kein Zuschauer mehr das Lachen verkneifen. Als die Hurgele-Männer völlig verwirrt sind, zeigt Barbara schließlich doch noch Erbarmen.

Eine Nachmittagsveranstaltung und 5 Abende gerieten zur Herausforderung für Spieler, Service und Organisation. Rund 90 Mitglieder und Freunde waren im Einsatz. Fast 1000 Gäste konnten begrüßt werden. Zum Gelingen trugen auch der inoffizielle Spielleiter Andreas Knupfer, die Souffleusen Verena Galster und Melanie Geiger, sowie Vera Bendel und Hannah Schmid mit der Maske bei.

Kolpingsfamilie Zweifalten.