Zustimmung - Ablehnung - Schweigen

Die Reaktionen auf den offenen Brief von Diözesanpräses Walter Humm auf seinen offenen Brief an Bischof Gebhard Fürst. Ein Interview mit Walter Humm.

Diözesanpräses Walter Humm hat im April einen Brief an Bischof Gebhard Fürst geschrieben und ihn aufgefordert seine  ganze Kraft und Macht für die Priesterweihe der Frau in der römisch-katholischen Kirche einzusetzen.

Wir fragen nach, welche Reaktionen bei ihm eingegangen sind.

Walter: Bisher bekam ich sehr viel Zuspruch für den Mut und die klaren Worte; vor allem aus dem Kreis der MitchristInnen, die kein Weihe-Amt innehaben. Bisher bekam ich nur eine negative Rückmeldung aus diesem Kreis. Ansonsten ist der Brief, so denke ich, auf wohlwollendes Schweigen getroffen.

Die Diözesanleitung hat mir bisher nur den Empfang meines Briefes bestätigt. Von meinen Mitbrüdern habe ich so gut wie keine Reaktion erhalten - außer von Mitgliedern des Priesterkreises der AGR (Aktionsgemeinschaft Rottenburg). Ich habe erfahren, dass die Diözesanräte den offenen Brief mit den Sitzungsunterlagen erhalten haben. Auch Kolpingmitglieder und Gemeindemitglieder unterstützen mein Anliegen und wissen häufig  in Sitzungen und Printmedien auf den Brief hin.

Redaktion: Heißt das, bei Laien kommt der Brief gut an, aber bei deinen Mitbrüdern ist eine sichtbare Reaktion eher ausgeblieben?

Walter: Ja, dort stößt der Brief auf ein, so vermute ich es, wohlwollendes Schweigen.

Redaktion: Willst du auf das Schweigen deiner Mitbrüder reagieren?

Walter: Ich mache diesen offenen Brief immer wieder zum Thema. Dies werde ich auch auf der Kolping-Bundesebene beim Konveniat der Präsides und Geistlichen Leiterinnen und Leiter tun. Ich werde mich bei meinem Bischof erkundigen, ob noch eine Antwort kommen wird.

Das Schweigen meiner Mitbrüder, vor allem meiner Kurskollegen, werde ich als wohlwollende Zustimmung interpretiere. Ich nehme mir dieses was über den Römer Cato gesagt wird zum Vorbild und werde auch weiterhin meine Meinung ob gelegen oder ungelegen ins Wort bringen.