Ohne das „Wir“, welches Gemeinschaft ermöglicht, sind wir nur autonome „Ichs“ ohne Bindung zum Leben.
Wenn ich auf meine 50 Lebensjahre zurückschaue stifteten die Großeltern das „Wir“ hinsichtlich der Familie, ob ich nun Enkel oder Sohn war. Dort war der äußere sichtbare Treffpunkt der familiären Gemeinschaft, dort wurden die Themen des Lebens besprochen und das Leben gefeiert und ich gehörte mit meiner individuellen Art dazu. Zurzeit ist dieser Ort weggebrochen, weil die Omas und Opas gestorben sind. Jene Bezugspersonen und Orte, bei der sich die Familie trifft, müssen immer auch wieder neu entstehen.
Auf der Bundesgartenschau Heilbronn hat sich die Kolpings-Gemeinschaft am 14. Juli 2019 getroffen und das gemeinsame „ Wir Kolpinger“ wurde gestärkt. Auf den verschiedenen Bühnen war ein sehr breit aufgestelltes und individuelles Kolpingprogramm zu erleben zu all dem, was die Bundesgartenschau ohne Kolping schon angeboten hat. „Wir Kolpinger“ sind eine starke und die Welt prägende Gemeinschaft. Diese starke Gemeinsaft sind wir sowohl vor Ort in den sehr bunten und unterschiedlich geprägten Kolpingsfamilien, wenn dort Aktionen und Treffen durchgeführt werden. Eine starke Gemeinschaft sind wir auf Bezirks-, Diözesan- und Bundesebene und sogar weltweit.
Bei aller wünschenswerten Individualität von Kolpingsfamilien und Kolpinggeschwistern: Das „Wir Kolpinger“ ist für uns eine prägende und sinnstiftende Kraft.
Wir können auch heute schon einen Beitrag leisten, dass dies auch in Zukunft so sein wird: Bringen wir uns weiterhin aktiv am Kolpinggemeinschaftsgefühl mit unser Individualität ein und geben so der Welt ein menschliches Gesicht.
Euer Diözesanpräses Walter