Ansichten Europas

Der Europa-Parlamentarier Andreas Glück (FDP) wusste zu begeistern. Bilder: KF Ergenzingen

Die Kolpingsfamilie Ergenzingen hat den Europa-Parlamentarier Andreas Glück (FDP) zu einem Diskussionsabend eingeladen. Wer dabei war, ging mit Gewinn nach Hause.

Höchst sympathisch kam er rüber, Andreas Glück (FDP), Mitglied des Europäischen Parlaments, als er in Ergenzingen zum Thema "Ansichten Europoas sprach und die Gäste, die mit ihm nachdachten und diskutierten, begeisterte. 

Angetan waren die Gäste gerade auch von der immer wieder persönlichen Note, die Andreas Glück in den Abend einbrachte. Er verstand es, sein Engagement und seine Positionierungen und Überzeugungen mit wichtigen biografischen Erfahrungen zu verbinden. 

Wir brauchen ein starkes Europa an den richtigen Stellen – dort, wo wir uns nur gemeinsam Gehör in der Welt verschaffen können. Bei vielen Themen  kann ein einzelnes Land kaum etwas gegenüber den großen Playern wie Asien und den USA bewegen, weil es zu klein ist; gemeinsam entstehen Stärke und ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber den Verhandlungspartnern. Anliegen muss immer sein, sich nicht von den Partnern abhängig zu machen, sondern gemeinsam zum Nutzen aller zusammen zu arbeiten. Leicht ist das nicht immer, da die Werte und Zielrichtungen nicht immer gemeinsam sind. Selbst innerhalb der EU gibt es unterschiedliche Interessen und Machtmechanismen. 

Die EU muss ihre Resilienz gegenüber künftigen Herausforderungen erhöhen.Die Reaktion der EU auf Krisen muss jedoch weiterentwickelt werden. Resilienz bedeutet dann auch, die Herausforderungen nicht nur zu meistern, sondern auch die Fähigkeit, Veränderungen nachhaltig, fair und demokratisch zu gestalten. Dann entsteht ein starkes Europa an den richtigen Stellen. Hier nur einige wenige ausgewählte Akzente des Abends:

  • Beim Klimaschutz geht es darum, gemeinsam kleine Brötchen zu backen.
  • In der Gesundheitspolitik geht es um die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung, um Krankheiten zu heilen; es geht um die Sicherung der Verfügbarkeit der Stoffe, aus denen Medikamente hergestellt werden.
  • Ob man sich für ein absolutes Verbrennerverbot 2025 einsetzt, sollte auch davon abhängig sein, die Konsequenzen zu sehen, die die Herkunft der Rohstoffe zur Produktion und ihre späteren Entsorgungsmöglichkeiten mit sich bringen.
  • In der Sicherheitspolitik sich zu verbessern, ist notwendig. Eine gemeinsam europäische Armee ist ein wichtiges Vorhaben. Bisher haben nicht alle Mitgliedsstaaten eine Armee.
  • Migration zu steuern muss für die EU bedeuten, stärker einheitliche Regelungen zu treffen und dabei die Personenfreizügigkeit zu respektieren und die Durchlässigkeit der Grenzen zu gewährleisten. Migrationspolitik unterscheidet Asyl, subsidiären Schutz und Arbeitsmigration. Durchlässigkeit bedeutet hier auch, Menschen, die sich integrieren, nicht abzuschieben, sondern ihre Fachkenntnisse zu nutzen.

Es geht nicht um die Frage, ob mehr oder weniger Europa. Europa ist das größte Friedensprojekt der Menschheit. Es geht um Europa an den richtigen Stellen, bei den richtigen Themen. Europa macht vieles richtig und gut und kann sich weiter verbessern.

Die Kooperation mir den weltweiten Partnern ist immer auch eine Bewegung zwischen unterschiedlichsten Ansätzen und Werten. Stehen bei uns etwa die Menschenrechte an oberster Stelle, sieht China sich den Menschenrechten erst in zweiter Linie verpflichtet; in erster Linie will China überall die Nummer 1 sein. Das sind Werteunterschiede.

Die Kolpingsfamilie dankt für einen engagierten Politiker und einen Abend, der viele Einsichten ermöglichte.

Unsere nächsten gesellschaftspolitischen Themenabende sind im Oktober zum Thema Rassismus und im Dezember zur Landtagswahl im März 2026. 

Claudia Hofrichter

Zum Weiterlesen:
https://www.consilium.europa.eu/de/policies/eu-crisis-response-resilience/
https://chancenkarte.com/de/