Seit vielen Jahren haben Mary und Manfred Schäfer aus Ergenzingen Kontakt zu Mitgliedern der Kolpingsfamilie Wittichenau in der Oberlausitz. Die dortige Kolpingsfamilie gehört zum kleinen Diözesanverband Görlitz. Joachim Kreuz von der dortigen Kolpingsfamilie empfing und begleitete uns die beiden Tage, an denen wir die nähere Umgebung entdeckten und einander begegneten.
Es war eine intensive Zeit. Im Krabatdorf Schwarzkollm begegneten uns verschiedene Erzählstränge der Krabatsage: die von Otfried Preußler, die von Jurij Brezan, und dann eben noch der historische Krabat Johann Schadowitz. Ganz egal welche Linie man verfolgt – immer geht es um die persönliche Entwicklungsgeschichte eines Menschen, die ihre Ecken und Kanten hat. Die Veränderungen in ihrem Leben führen sie jeweils zu einer neuen Perspektive für ihr Leben – und nicht nur für ihr Leben, sondern auch für das Leben anderer. Dass ein Mensch nie allein solche Veränderungen gehen kann, sondern immer verwiesen ist auf seine Mitmenschen, zeigt dieser Krabat. Dem Krabat zu begegnen, hat uns auch eine Verbindungslinie zu Adolph Kolping aufscheinen lassen. Wie Krabat ist er in die Fremde gegangen, hat eine Umkehr seines Lebens erfahren und sich für Menschen und ihr Lebensglück eingesetzt.
Als Kolpinggeschwister tun wir das bis heute, dass wir uns einsetzen für eine „bessere Welt“, für Gerechtigkeit und Frieden, für Recht und Freiheit. Das ist unser Kolpingauftrag heute – keine Nabelschau zu betreiben, sondern hinauszugehen und sich einzusetzen für andere. Diesen Auftrag nehmen wir mit von dieser Reise zurück in unsere Region und unsere Kolpingarbeit.
Wir entdeckten den Weißen Friedhof im sorbischen Dorf Ralbitz, ein Zisterzienserinnenkloster und die Wallfahrtskirche, zu der die Kolpinggeschwister aus dem DV Görlitz gerne pilgern und eine Heimat haben. Weitere Höhepunkte waren der Besuch des Brauereifestes und die Begegnung mit Kolpinggeschwistern.
Für Manfred Schäfer war die Reise das Dankeschön-Geschenk für seine lange Zeit als Bezirksvorsitzender, in der er sich unermüdlich für den Zusammenhalt und die Begegnung eingesetzt hat.
Claudia Hofrichter