Briefmarken für guten Zweck

Jede Menge Briefmarken: Dieter Arnold organisiert für die Kolpingsfamilie die Briefmarken-Spendenaktion. Foto: Christoph Klawitter

Dieter Arnold von der Kolpingsfamilie Mengen sammelt gespendete Briefmarken ein und leitet sie an die Kolping-International-Zentrale nach Köln weiter.

Diese verkauft sie dann an Händler; die daraus gewonnenen Erlöse fließen einem guten Zweck zu.

Dieter Arnold ist begeisterter Briefmarkensammler und auch Mitglied im Briefmarkenverein Mengen und Umgebung. „Mit acht Jahren habe ich angefangen zu sammeln“, erinnert er sich. Eine ältere Nachbarin – Arnold wohnte damals noch in Rosna – habe ihm zuvor den Hinweis gegeben, es doch mit diesem Hobby zu versuchen.

Seit etwa fünf Jahren nimmt die Mengener Kolpingsfamilie an einer fortlaufenden Aktion von Kolping International teil. Die Zentrale in Köln bekommt dabei von rund 50 teilnehmenden Kolpingsfamilien regelmäßig gespendete Briefmarken zugeschickt. Diese verkauft Kolping International dann an Händler. Mit dem Erlös wird die Berufsausbildung von etwa 80 Frauen und Männern aus Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Lateinamerika, die an den dortigen Kolping-Projekten teilnehmen, finanziert. Da die Ausbildung eines Einheimischen in diesen Regionen, so eine Informationsschrift des Kolpingswerks, nur 200 Euro pro Person koste, könne mit den kleinen Briefmarken eine große Hilfe geleistet werden. In einem Schreiben an die Kolpingsfamilie Mengen teilt Markus Demele, stellvertretender Vorsitzender von Kolping International, mit, dass im Jahr 2017 die Briefmarkensammelaktion besonders erfolgreich war. Demnach konnte ein Erlös von insgesamt 27?353 Euro erzielt werden, 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Zwei bis drei Pakete pro Jahr kommen zusammen“, berichtet Dieter Arnold, der für die Mengener Kolpingsfamilie nun seit Jahren die Briefmarkenaktion durchführt. Jedes Paket wiege ungefähr zehn Kilogramm. Nicht nur aus Mengen, auch aus der Umgebung, beispielsweise aus dem Raum Sigmaringen oder Raum Bad Saulgau, erhält Arnold die Briefmarkenspenden. „Da ruft immer mal wieder jemand an und sagt: Ich habe Briefmarken. Darf ich die Ihnen vorbeibringen?“, erzählt Arnold. „Es werden inzwischen viele Sammlungen aufgelöst“, hat Arnold beobachtet. Der Hintergrund ist, dass immer weniger junge Leute Interesse am Briefmarkensammeln hätten, und die Sammlungen älterer Briefmarkenfreunde sind dann übrig. Ein Trend, den Arnold auch im Mengener Briefmarkenverein beobachtet:  „Bei uns im Verein ist der Jüngste Mitte 40“, zeigt er auf. Arnold ist Mitglied im Ausschuss des Vereins, in der Mengener Kolpingsfamilie ist er Schriftführer. Auch betätigt er sich als Fahrer für den Tafelladen Martinslädle, den die Kolpingsfamilie betreibt. Er sammelt neben Briefmarken zudem alte Mengener Postkarten und Briefumschläge.

Pro Briefmarken-Paket, das Arnold nach Köln verschickt, ist mit etwa sechs bis 20 Euro Erlös zu rechnen. „Sonderausgaben bringen mehr Geld“, informiert der Experte. Wichtig sei auch, dass die sogenannten Briefmarken-Jahrgänge komplett beieinander sind, falls man möglichst viele Erlöse erzielen will. Briefmarken, egal ob gestempelt oder ungestempelt, können in der Liebfrauenkirche und im Tafelladen Martinslädle in eine dort jeweils angebrachte Sammelbox gelegt werden. Es ist nicht notwendig, die Briefmarken alle einzeln abzulösen. Man kann die Marken auch mit einem bis zwei Zentimeter Rand abschneiden oder abreißen. Wer Alben besitzt, kann diese auch abgeben. Ansprechpartner ist Dieter Arnold, Telefon 07572/94208.

Christoph Klawitter, Schwäbische Zeitung

INFO: Auch in der Geschäftsstelle des Diözesanverbands können kleinere Briefmarkenmengen zur Weiterleitung an Kolping International abgegeben werden.