Mit Palmsonntag beginnt die wichtigste Woche im Kirchenjahr für uns Christen.
Unser Glaube an die Auferstehung Jesu von den Toten ist jenes Fundament, auf dem wir unser Christsein aufbauen und entwickeln. Adolph Kolping formulierte dies so: „Jesus Christus, Gottes Sohn, ist die gewaltigste Weltwahrheit, die wir besitzen.“ (RV 1865, S.68)
Diese „gewaltigste Weltwahrheit“, von der Adolph Kolping spricht, beinhaltet für mich, dass Diktatoren und Despoten der großen Weltmächte, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen, ihre Grenze aufgezeigt bekommen. Das Osterlachen, das am Ende der Heiligen Woche steht, ist eine Kraft die kein Despot beherrschen kann. Auch dann nicht, wenn die Welt vor dem Untergang stünde. Dieses Osterlachen ist eine große Kraft. Wir Christinnen und Christen sind sie der heutigen Welt schuldig.
Die größte Schuld, die wir als Christen in uns tragen können, ist für mich, dass wir der Osterbotschaft nicht trauen und aus unseren Zweifeln heraus wie Petrus Angst haben um unser Leben, als er leugnete, ein Jünger Jesu zu sein.
Das Osterlachen verändert nicht die Realität der Unterdrückung und Vernichtung, aber sie kann dieser Realität Grenzen setzen. Nichts fürchten und fürchteten die Despoten der Weltgeschichte so sehr wie das Osterlachen der Christen.
Damit dieses Osterlachen in uns deutlicher und klarer wird, sind wir jedes Jahr in der Heiligen Woche eingeladen, diese „gewaltigste Weltwahrheit“ für unser Christsein neu zu entdecken.
Herr, ich danke dir, dass in jedem von uns der Samen des Osterlachens gelegt ist.
Ich bitte dich, lass dieses Osterlachen in meinem Leben wachsen, damit dieses Osterlachen zu einem Lied wird, dass die Welt friedenstiftend umkreist.
Euer Walter Humm
Diözesanpräses im DV Rottenburg-Stuttgart