Am 28. Juli 1929 wurde nach langer Bauzeit und vielen Vorbereitungen die St. Konrads Kirche in Plochingen von Bischof Sproll feierlich geweiht und der Gemeinde übergeben.
An diesem Tag wurde nicht nur die Kirche geweiht, sondern auch gleichzeitig die Kirchengemeinde St. Konrad gegründet. Diesen Anlass feierte die Kirchengemeinde mit einem besonderen Gottesdienst und einem Fest rund um die Kirche. Schon im vergangenen Jahr begannen erste Überlegungen. So gab der Generalpräses des Kolpingwerkes, Monsignore Ottmar Dillenburg, spontan seine Zusage, im Gottesdienst mitzuwirken.
Durch seine eindrucksvolle Predigt über das so oft gesprochene „Vater Unser“, dessen Sinn er auf die heutige Zeit übertrug, sprach er alle Gottesdienstbesucher auf bewegende Weise an. Er erinnerte an die Generationen der vergangenen 90 Jahre. Sie ließen sich beim Kirchenbau in wirtschaftlich schwerer Zeit vom Evangelium leiten. Nach dem 2.Weltkrieg galt es, die große Zahl der geflüchteten Katholiken aus dem Osten aufzunehmen und zu integrieren. Auch wir dürften heute nicht stehen bleiben, sondern müssten nach den Brennpunkten unserer Zeit schauen. Diese seien Populismus, Klimawandel, Armut und Flüchtlinge. Diese gelte es aufzunehmen und Antworten zu finden. Zum Abschluss gratulierte Dillenburg der Kirchengemeinde zu ihrem 90. Jubiläum, wünschte Gottes Segen für die Zukunft und erinnerte die Kirchengemeinde daran, jetzt nicht inne zu halten, sondern den Weg Gottes weiterzugehen.
Sehr gerne nahmen die Gottesdienstbesucher aus allen Teilorten und darüber hinaus die Einladung zum anschließenden Gemeindefest rund um die Kirche an. Alle Gruppierungen trugen zum Gelingen des Festes bei: Getränke wurden von KAB und den Pfadfindern angeboten, bei der Kolpingsfamilie gab es Leckereien vom Grill, die Ministranten begeisterten mit süßen Waffeln. Für die Jüngeren hatten die Ministranten eine Spielstraße organisiert, für die Älteren gab es ein Wissensquiz des Kolping Bildungswerks. Bei den Maltesern konnte man sein Wissen über Erste Hilfe erweitern, die organisierte Nachbarschaftshilfe informierte über ihre Angebote. Als besonderes Highlight konnten Weine bis in die Gründungsjahrgänge 1928 und 1929 verkostet werden.
Allen Beteiligten danken wir sehr herzlich für ihr Engagement in der Vorbereitung sowie bei der Durchführung und allen Festgästen danken wir für Ihr Interesse und ihr Kommen. Den ganzen Tag über sah man fröhliche Menschen in angeregten Gesprächen: ein wichtiger Schritt für die vereinigte Kirchengemeinde.
Thomas Hübner