Ein Bittgang mit langer Tradition

Bittgang durch den Schnee.

Die KF Zwiefalten konnte fünf neue Mitglieder aufnehmen. Josef Ott (Kolpingvorsitzender), Hannes Fischer, Benita Fundel, Paul Ott, Ines Sauter, Lena Fuchsloch und Kolpingjugendvorstand Valerie Schien (von links).

Die Kolpingsfamilie Zwiefalten ist zum 67. Mal zu der 16 Kilometer entfernten Kapelle in Ensmad bei Ittenhausen gepilgert, um den Kolpinggedenktag abzuhalten und Neumitglieder aufzunehmen.

 

Der Hintergrund für die Wallfahrt geht auf das Jahr 1951 zurück. Da erlitten zwei Kolpingbrüder aus Zwiefalten einen Motorradunfall, wobei der eine starb und der andere lebensgefährlich verletzt wurde. Die damaligen Mitglieder führten daraufhin einen Bittgang durch und versprachen dies zu einer jährlichen Wallfahrt auszugestalten. Ihre Bitten um Gesundung des Kolpingbruders wurden erhört und so ist diese Wallfahrt zur St. Ursula-Kapelle in Ensmad, in einem abgelegen Tal nahe Ittenhausen, zur festen Tradition geworden.

Wie immer wird ein Thema für diese so wichtige Veranstaltung gefunden. „Verantwortlich leben und solidarisch handeln“; ein wichtiger Baustein des Selbstverständnisses der Kolpinggemeinschaft.

Nun startete man zum 67. Male um 7.30 Uhr in Zwiefalten (verschiedene waren auch bereits um 7.00 Uhr in den Teilorten Baach, Gossenzugen und Sonderbuch gestartet) und marschierte durchs Dobeltal und Friedinger Tal. Diesmal waren es zu dieser frühen Stunde rund 25 Leute. Am „Rappenstein“ unterhalb Upflamör traf man auf die restliche Wallfahrtsgemeinschaft mit Freunden und Mitgliedern, die teils schon längere Anfahrtswege hinter sich hatten. Nun ging es mit gemeinsamen Rosenkranzgebet und Gesang weiter durch die Täler und Wälder über Dürrenwaldstetten nach Ensmad. Bis Dürrenwaldstetten konnte man bei herrlichem Wetter durch den Schnee stapfen. Kurz vor Ensmad kam dann ein leichter Schneesturm zustand, der die Pilger recht weiß „verpackte“. Der Präses der Kolpingsfamilie, Pfarrer Paul Zeller zelebriert die Hl. Messe in der Kapelle. Die rund hundert Teilnehmer

rückten zusammen.

Während dieses Gottesdienstes nahm er mit dem Vorsitzenden Josef Ott sowie Kolpingjugendvorstand Valerie Schien neue Mitglieder in die Kolpingsfamilie auf. Hannes Fischer, Lena Fuchsloch, Benita Fundel, Paul Ott, Ines Sauter hatten sich für eine Mitgliedschaft in der „Familie Kolping“

entschieden. Ott bezeichnete die Entscheidung der jungen Leute und ihren Beitritt als „Geschenk“ und freue sich auf deren Mitwirkung.

Im Anschluss an die Feier waren die fast 100 Teilnehmer zum Mittagessen im Gasthaus Eck in Ittenhausen eingeladen. Von da aus ging es dann nochmals mit Gebet und Gesang in geordneter Prozession und im kräftigen Schneesturm nach Dürrenwaldstetten zurück, wo die Wallfahrt ihr offizielles Ende fand.

Auch einen finanziellen Beitrag leisteten die Wallfahrer: Es wurde eine Kollekte unter den Teilnehmer durchgeführt. Die Kolpingsfamilie freut sich, dass damit wieder namhafte Beträge dem Zwiefalter Freibad, der Renovierung des berühmten Kolpinghauses Bad Cannstatt und der Hospizgruppe Zwiefalten gespendet werden können.