Die Auferstehung,
die frohe Botschaft,
da bleibe ich dran
mein Leben lang!
Liebe Kolpinggeschwister,
mit diesen vier Zeilen könnte das nebenstehende Bild auch überschrieben werden.
Lena Link, eine Künstlerin aus meinem Heimatdorf Mietingen, hat das Bild anlässlich meiner Primiz 2004 gemalt. Seither hat es in all meinen verschiedenen Wohnungen einen sichtbaren Platz bekommen.
Nehmt euch bitte die Zeit und betrachtet das Bild bevor ihr weiterlest.
Was seht ihr, was erkennt ihr und wie deutet ihr es?
Bestimmt habt ihr die drei Frauen entdeckt. Es sind aber vier Frauen auf dem Bild zu sehen.
Oben rechts in der Ecke versucht sich eine Frau mit der Hand zu schützen, weil sie das Licht aus dem Weinstock heraus blendet.
Die Künstlerin Lena Link hatte 2004 von mir den Auftrag bekommen, die Bibelstelle des Johannesevangeliums 15,1-17 umzusetzen. Als Primizbild habe ich es an die mitfeiernden Gläubigen verteilt. Bevor sich die Künstlerin ans Werk machte, haben wir lange geredet. Lena Link wollte herausfinden, was mir an dieser Bibelstelle besonders wichtig ist.
Diese vierte, nur schemenhaft abgebildete Frau, ist mir in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Ich sehe in ihr eine Frau, einen Menschen, der sich vor dem Licht und der Liebe die von Jesus Christus ausgeht, schützen will. Ein Mensch, der sich von Jesus Christus bewusst abwendet, wird von Gottes Liebe berührt. Gott lässt nicht zu, dass jemand vom Weinstock, von seiner Liebe getrennt wird. Warum Menschen sich von dieser Liebe abwenden ist und bliebt im Letzten ein Geheimnis ihres Lebens.
Die wichtigere Frage ist für mich: Wie kann ich als Christ, als Kolpingbruder und Diözesanpräses an diesem Weinstock dran bleiben, damit auch mein Leben Frucht bringt und diese Frucht auch bleibt?
Es gibt so viele unterschiedliche Wege wie ich in all meiner Schwachheit, als Mensch, als Mann, als Diözesanpräses sichtbar machen kann, dass ich an diesem Weinstock und dem Licht des Lebens dran bleibe. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, zur Anregung und persönlichen Erweiterung.
- Das persönliche Gebet
- Das gemeinsame Gebet in der Familie - ob morgens, abends oder im Tischgebet
- Der Gottesdienstbesuch am Sonntag
- Das Entzünden einer Kerze in der Kirche
- Sich in bestimmten Alltagssituationen die Frage stellen – was würde Jesus jetzt tun -
- Eine Entschuldigung, für Wunden die ich anderen zugefügt habe und die geschenkte Verzeihung
- Der Empfang der Sakramente der Kirche
- Das Entdecken von Gottes Spuren in der Natur und ein angestimmtes Loblied auf sein Schöpfungswerk.
- Dies sind sichtbare Zeichen, dass wir am Weinstock dran bleiben und dass unser Leben Frucht bringen wird! Ihr könnt diese Liste mit euren eigenen Erfahrungen gerne ergänzen und mir auch mitteilen.
Fastenzeit ist die Zeit der Einübung an Jesus dran zu bleiben, um auf den je unterschiedlichen Lebenswegen am Weinstock, am Licht des Lebens dran zu bleiben.
Euer Diözesanpräses Walter