Zuvor wurde der Carl Stahl-Bus bei der Omega in Stuttgart mit Lebensmitteln beladen und so ging es mit über 1000 Kilo an Lebensmitteln in die Ukraine. An der Grenze wurden sie von ihrem ukrainischen Begleiter in Empfang genommen, der Grenzübertritt verlief sehr entspannt. In Mukachevo angekommen, ging es auf einen großen Obst-/Gemüsemarkt. Dort verkaufen kleine lokale Händler ihre Produkte und der Bus wurde mit Kartoffeln, Aprikosen, Bananen, Melonen, Tomaten, Pfirsichen, Bohnen....bis unters Dach vollgeladen - schließlich brauchen die Kinder auch eine ausgewogene Ernährung. Aber nicht nur die Kinder waren Nutznießer dieses Einkaufes, auch die Händler waren sehr erfreut über diesen unerwarteten Umsatz.
Der Donnerstagvormittag war noch frei und wurde für Sightseeing in Mukachevo genutzt - Bilder werden bald auf der Homepage der Kolpingsfamilie Süßen veröffentlicht. Am Nachmittag ging es zu Katja und ihrer Organisation. Sie kümmern sich um die Flüchtlinge in Mukachevo und haben ein Netzwerk in der gesamten Ukraine. Ihr wurde eine Spende in Höhe von 1200 Euro für die Flutopfer (Staudammbruch) bei Cherson übergeben – 1000 Euro stammen aus dem Topf der Süd-West-Sonne und 200 Euro wurden bei einer spontanen Sammlung von der Kolpingsfamilie überreicht.
Danach ging es die 70 Kilometer weiter in das Waisenhaus, auffallend waren die vermehrten Kontrollstellen. Die Armee/Polizei kontrollieren dort die Ausweise der Männer und wer für diensttauglich befunden wird, kommt sofort zur Armee - dies auch direkt von der Straße weg.
Im Waisenhaus wurde der Bus schon erwartet und die Kinder machten sich über die Hula-Hoop-Reifen und Flummis her. Die 37 Grad unter der brennenden Sonne taten der Freude und Unbeschwertheit der Kinder keinen Abbruch. Zudem wurden auch fünf Regale mit angeliefert (gesponsert von OBI), welche dringend für die Schlafsäle (es gibt keine Schränke) und Küche gebraucht wurden. Mit den gelieferten Lebensmitteln und Hygieneartikeln kommen sie nun eine Weile über die Runden. Aber irgendwann sind diese auch aufgebraucht und wir hoffen, dass die Spenden für eine dritte Fahrt im Herbst reichen.
Auf der Heimfahrt wurde bei einem Friedhof gehalten, viele der Gräber waren mit ukrainischen Fahnen "geschmückt". Dies ist ein Zeichen, dass dort ein gefallener Soldat begraben ist. Es waren sehr viele Fahnen zu sehen - welch ein Kontrast zu dem fröhlichen Kinderlachen kurz davor.
Martin Gelmar