Gärten leiden unter der Erderwärmung. Viel mehr Hitzetage als früher, längere Zeiträume ohne Regen, Sommertage im Frühling und weit bis in den Herbst hinein, sind ein Stressfaktor für Gärten und erforderten auch von Gartenbesitzern ein Umdenken – vor allem viel Sorgfalt bei der Auswahl der Pflanzen, erklärte Kugel. Hitzetolerant müssen diese sein, gut abgestimmt auf die vorherrschenden Bodenverhältnisse und mit wenig Wasser klarkommen, so Volker Kugel, den viele aus Funk und Fernsehen als profunden Ratgeber für Gartenprobleme kennen.
Die Gärten der Zukunft werden anders aussehen als bisher. Schon jetzt sei eine Mediterranisierung zu verzeichnen. Rosmarin, Feige und andere Pflanzen, die wir aus dem mediterranen Raum kennen, können nun dauerhaft Einzug in unsere Gärten halten. Verlierer der Klimawandels seien hingegen die wasserhungrigen und Tiefgründigkeit fordernden Prachtstauden wie zum Beispiel der Rittersporn.
In den Garten der Zukunft passen hitzeverträgliche Pflanzen. Bei den Stauden empfahl Volker Kugel den Ziest, die Fetthenne, die Katzenminze oder die Wolfsmilch. Schön sei, dass viele hitzetolerante Pflanzen gleichzeitig auch insektenfreundlich seien.
Auch bei den Gartengehölzen gibt es wertvolle Alternativen. Hier empfiehlt Kugel den Sommerflieder, die Zistrose, die Blauraute, den Mönchspfeffer, die Säckelblume. Auch Rosen und Wildrosen seien Gewinner des Klimawandels. In den Gärten der Zukunft müsse auch Wasser eingespart werden. Gießen sei nicht nur teuer, sondern auch unter dem Ressourcenaspekt nicht sinnvoll. Statt Rasenanlagen täglich zu gießen, könnte man eine Thymianwiese oder vielfältige Blumenwiese anlegen. Auch eine Bewässerung, die das Wasser mit Tropfschläuchen direkt an die Wurzeln bringt, sei sinnvoll. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit seien kompostierbare Töpfe sinnvoll. Und auf die Verwendung torfhaltiger Gartenerden sollte ganz verzichtet werden, da Moore wichtige CO2 -Speicher seien. Neue Schädlinge wie den Buchsbaumzünsler oder die Kastanienminiermotte seien auch eine weitere Folge des Klimawandels, mit der man sich arrangieren müsse.
Doch sich an exotischem Obst und Gemüse im Garten zu freuen oder auch daran, länger draußen den Garten genießen zu können, sei ein Scheinvorteil. Es müsse nun darum gehen, gemeinsam mit vielen kleinen Schritten den Klimawandel aufzuhalten. Dazu könnte auch jede*r Gartenbesitzer*in einen wertvollen Beitrag leisten, sagte Volker Kugel. Klimatolerante Gärten könnten bunt und vielfältig sein.
Eine ausgiebige Fragerunde beendete einen unterhaltsamen und erkenntnisreichen Senior*innentag, bei dem auch die Geselligkeit unter Kolpinggeschwistern nicht zu kurz kam.