Wenn in Moshi, einer Stadt im Nordosten des Landes, Aidswaisen unterstützt werden, geht es der Kolpingsfamilie ganz besonders auch um Bildung. Bildung für Kinder in Schulen, oder Bildung in Form einer ermöglichten Schreinerausbildung, wie in der Missionsstation Kifungilo. Bildung in Tansania ist, wie in vielen afrikanischen Staaten, eine wichtige Voraussetzung, den Lebensunterhalt selbst zu bestreiten und ein Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben.
Voraussetzung für diese langjährige, verlässliche Projektarbeit sind Spenden. Dass Spenden so zuverlässig fließen, zeugt von einer guten Arbeit der Ertinger Kolpingsfamilie, die es versteht, mit vielen Aktionen immer wieder auf das Hilfsprojekt aufmerksam zu machen und darüber zu informieren.
Seit 1990 wurden in 16 Arbeitseinsätzen Schulgebäude saniert, Schulmöbel getischlert und vieles mehr. Dieses ist nur möglich, weil inzwischen über 50 verschiedene Teilnehmer Ihren Urlaub opfern und die Flugkosten selbst übernehmen, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Die Sec. School Kifungilo in den Usambara Bergen ist ein Mädcheninternat mit 450 Schülerinnen. Es gibt auch eine Kolpingsfamilie mit über 40 Mitgliedern, bei der die Ertinger Paten sind. Schon drei Mal waren Gäste aus Kifungilo zu Besuch bei Ihnen.
Aus dieser gemeinsamen Arbeit mit den Mitarbeitern vor Ort und der Schwesterngemeinschaft ist eine große Freundschaft mit der Kolpingsfamilie Ertingen entstanden.
Der Bau einer Schreinerwerkstatt wo zurzeit 24 Jugendliche im Schweißer und Schreinerhandwerk ausgebildet werden soll eine Zukunftsperspektive eröffnen. Und so war die Freude in Kifungilo groß, als die zehnköpfige Arbeitsgruppe unter der Leitung von Richard Neubrand zum Jahreswechsel dort eintraf. Dann hieß es wieder einmal Karibuni sana Kifungilo - Willkommen in Kifungilo.
So ging es dieses Mal um die Neueindeckung des Gästehauses der Missionsstation. „Ganz außergewöhnlich war, dass wir mit 15 Lehrlingen eine Woche lang zusammengearbeitet haben. Obwohl die Verständigung nicht einfach war, waren die wissbegierigen Jugendlichen eine große Unterstützung für uns und nur so konnten wir dieses Projekt fertigstellen. Die gemeinsame Arbeit und das Miteinander wird uns bestärken weiterzumachen“, erzählt Richard Neubrand. Es habe sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, junge Menschen an einen Beruf heranzuführen und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen.
Ganz unerwartet kam zu den geplanten Arbeiten noch eine neue hinzu. Denn bei einer sonntäglichen Wanderung in das Dorf Makanka, besuchten die Ertinger Kolpinggeschwister eine Schule mit 400 Kindern. Weil dort die Schulmöbel fehlen, saßen die Kinder zu fünft in einer Bank. Der Entschluss zu helfen, war schnell gefasst, berichtet Richard Neubrand. Die Schreiner-Lehrwerkstatt in Kifungilo wurde sofort mit der Produktion von Schulmobiliar beauftragt. Ein ortsansässiger Maler sorgte für einen neuen Anstrich der Schulräume. So konnte ganz spontan Abhilfe geschaffen werden. „Und nun“, so erzählt Richard Neubrand, „sitzen nur noch drei statt fünf Kinder in einer Bank“.
Nach zwei Wochen kehrte die Arbeitsgruppe aus Tansania zurück. Mit im Gepäck hatten sie viele beeindruckende Erlebnisse, die sie weiter anspornen werden, die Missions- und Afrikahilfe Ertingen weiter zu unterstützen und in Deutschland von ihrer erfolgreichen Arbeit zu erzählen.
Tutaonana -wir kommen wieder-