Kaum ein besseres Leitwort hätte unsere evangelische Schwesterkirche als Leitmotto für das Jahr 2026 wählen können. Es passt perfekt zu unserer Lebenshaltung als Kolpingmenschen.
Nichts ist größer als unsere Sehnsucht, dass sich in dieser „ver-rückten“ Welt vieles zum Guten wenden möge. Vor den Zumutungen des Weltgeschehens können wir die Augen nicht verschließen, so sehr wir es manchmal möchten, weil wir die Bilder im Fernsehen und die verbalen Ausreißer kaum noch sehen und hören können. Die Herausforderungen in unserem eigenen Land sind groß. Den einen agieren die Politiker zu langsam, andere attestieren ihnen Blindheit für die Realität. Recht machen kann es kaum jemand. Im März stehen die Landtagswahlen in Baden-Württemberg an. Die Vorreiterrolle im Ländle ist angekratzt und dennoch stehen wir noch gut da. Gerne bemühe ich dieses „Wir schaffen das!“ Wir schaffen es, die kritischen Themen und Fragen zu lösen, wenn wir nicht nur auf uns selbst, sondern auf die Gemeinschaft achten. Was brauchen wir alle gemeinsam, um unseren Wohlstand und unser Lebensglück zu sichern – das im Blick zu haben, setzt das rechte Maß in politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Entscheidungen.
Unsere Kolpingsfamilien machen sich auf zu einem neuen Selbstbewusstsein in der Kirche. Denn die Diözese Rottenburg-Stuttgart stellt sich neu auf. Damit erhalten auch wir im Diözesanverband eine neue Rolle und werden uns über neue Aufgaben Gedanken machen. Welch ein guter Aufbruch für uns, um mit Schwung und Energie Kirche und Welt mitzugestalten.
Der Vers aus der Offenbarung des Johannes ist ein Gegenentwurf zu dieser Welt voller Krisen, Kriege und Unsicherheiten. Zu hoffen und zu vertrauen, Veränderungen und Neuanfänge im Leben zu suchen, die Welt mitzugestalten und zu verbessern, Beziehungen zu erneuern – dazu sind wir eingeladen. Mit Gott an unserer Seite kann es gelingen.
Die Sternsingerinnen und Sternsinger bringen dazu den Segen in unsere Häuser. Wie gut, dass sie zu Jahresbeginn wieder unterwegs sind.
Gehen wir täglich neu den Weg der Veränderung und Verwandlung, sorgen wir für Liebe, Gerechtigkeit und Frieden. In diesem Sinn Euch allen viel Segen und die Erfahrung, dass sich jeder noch so kleine Schritt lohnt.
Claudia Hofrichter