Sind Kolpingbezirke noch zeitgemäß?

Claudia Hofrichter und Hannes Baum, haben mit Bezirksvorständen über die Aufgabe der Kolpingbezirke diskutiert. Bild:DV R-S

Am Vorabend der Diözesanversammlung trafen sich Bezirksvorsitzende und Kolpinggeschwister, um gemeinsam mit Claudia Hofrichter und Hannes Baum, beide Mitglied im Diözesanvorstand, über die Aufgabe der Kolpingbezirke nachzudenken.

Hannes Baum ging zunächst auf die Struktur des Kolpingwerks ein. Bezirke seien nicht Teil der verfassten Struktur des Kolpingwerks, gleichwohl aber Teil der organisatorischen Struktur, die historisch gewachsen sei. Sie haben ein Pendant in der kirchlichen Struktur, das Dekanat, und ein Pendant auf der kommunalen Ebene, den Landkreis. Wenngleich diese Vernetzungen wohl an Bedeutung verloren haben, so ist es eine wichtige Aufgabe der Bezirke, einen guten Austausch mit der Diözesanleitung und zu den Kolpingsfamilien zu pflegen.

Die Bezirksvorstände nannten viel Gelingendes in den Bezirken: Zum Beispiel den Nahverband, den ein Bezirk für Kolpingsfamilien schafft, die Chance für kleine Kolpingsfamilien noch Veranstaltungen zu machen, die diözesane Vernetzung, die mit Blick auf die IBK (Internationale Bodenseekonferenz) sogar länderübergreifend sein kann.

Das Herausfordernde an der Bezirksarbeit bestehe darin, die Struktur mit Leben zu erfüllen und alle Kolpingsfamilien, die mit ihrer Arbeit vor Ort ohnehin ausgelastet sind, zu erreichen. Wenn dies aber gelinge, wozu regelmäßige Treffen unbedingt notwendig seien, dann, so die Meinung der Bezirksvorstände, seien die Bezirke noch lange unverzichtbar.

Eine Ideensammlung zeigte Wege auf, die Bezirksarbeit zu beleben. Zum Beispiel gut vernetzt sein, sich füreinander interessieren, gemeinsame Veranstaltungen planen, Einzelmitglieder, aber auch die Kontaktpersonen aus dem Diözesanvorstand einbeziehen und wenn es schwer wird, den Bezirksvorstand zu besetzen über einen jährlich wechselnden Vorsitz nachdenken.