Fachtag der ACA-Engagierten

V.l.n.r.: Joachim Kühner, Vorsitzender der ACA Baden-Württemberg, Gabriele Vetter, stellvertretende Vorsitzende und Referentin und Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb Bild: dvrs

Engagierte der ACA Baden-Württemberg trafen sich zu einem Fachtag in Gültstein. Austausch, spannende Workshops und Vorträge standen auf dem Programm.

25 ehrenamtlich in der Selbstverwaltung und Gerichtsbarkeit engagierte Mitglieder aus den christlichen Sozialverbänden der Kath. Arbeitnehmer-Bewegung, des Kolpingwerkes, des Katholischen Landvolkes und der Evangelischen Arbeitnehmerschaft trafen sich zur Vernetzung und zur Weiterarbeit im Tagungshaus Gültstein. 
Nach den Sozialwahlen 2023 stand zunächst das gegenseitige Wahrnehmen und Kennenlernen auf der Tagesordnung. Erfahrungen wurden ausgetauscht und die unterschiedliche Gestaltung des jeweiligen Aufgabenbereichs innerhalb der verschiedenen Versicherungsträger sowie an den Arbeitsgerichten lösten einige Überraschungen aus.

Vor dem Hintergrund der Katholischen Soziallehre beschäftigte sich eine Gruppe mit den Wahlprogrammen der Parteien zum Thema Rente. Am nächsten zu den Forderungen der christlichen Sozialverbände waren die Parteien „Die Linke“ und „Bündnis 90/Die Grünen“. Beide Parteien setzen sich z.B. für eine Beibehaltung bzw. eine Erhöhung des aktuellen Rentenniveaus ein und sehen eine Bürgerversicherung als solidarische Lösung an.

Eine weitere Gruppe nahm die Öffentlichkeitsarbeit der ACA in Vorbereitung auf die Sozialwahlen 2029 in den Blick. Hier wurden viele Ideen entwickelt und dem Vorstand zur Weiterarbeit mitgegeben.

Zwei Gäste bereicherten das Programm mit ihren Statements. Dies war zum einen Karin Schieszl-Rathgeb, Ordinariatsrätin der Hauptabteilung XI für Kirche und Gesellschaft im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sie hob den Wert des Ehrenamts für die Demokratie und den Einsatz der Kirchen für ein demokratisches Miteinander hervor. „Demokratie lebt von Beteiligung – und genau hier leistet die ACA mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen unschätzbaren Beitrag,“ betonte sie. 

Zweiter Gast war Jendrik Scholz, Sozialreferent des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg, der die Forderungen an die Parteien aus Sicht der Gewerkschaft für die Arbeit, Gesundheit und Rente darstellte. Danach gab es eine angeregte Diskussion. Der Konsens war, dass der Staat sich vermehrt um die Einnahmeseite kümmern muss, damit die anstehenden Transformationsaufgaben zum Wohle der Bevölkerung gestaltet werden können.

 

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer-Organisationen Baden-Württemberg (ACA) ist ein Zusammenschluss von vier christlichen Verbänden. In der ACA Engagierte arbeiten in den Selbstverwaltungsgremien der Rentenversicherung, der AOK und der Unfallversicherungen mit. Sie sind Versichertenberater*innen bei der Deutschen Rentenversicherung, wirken in den AOK-Bezirksräten mit oder sind ehrenamtliche Richter*innen an den Sozial- und Arbeitsgerichten.