Wir sind Kolping – das hört man doch!

Der Kolpingchor - seit 60 Jahren Freude am Singen.

Der Projektchor mit Markus Ehrenfried. Bilder: Peter Klotz

Zwei Gründungsmitglieder wurden vom Leitungsteam geehrt. Auch Chorvorstand und Dirigent gratulierten.

Der Kolpingchor Neckarsulm feierte seinen 60. Geburtstag mit einem bunten Fest.

Wir sind Kolping – das hört man doch 

Der Kolpingchor Neckarsulm feierte seinen 60. Geburtstag mit einem bunten Fest 

Dem Vorurteil, dass in einem Kolpingchor alte Männer alte Lieder vortragen, widersprach der Auftritt der 60 Jahre alten Singgemeinschaft deutlich. Schon bei der Begleitung des Gottesdienstes am Vormittag hatten die Gläubigen das schwungvolle „Halleluja Lord“ von Norbert Feibel mit körperlichen Reaktionen „kommentiert.“ 

Der Moderator und Ideengeber für die Feierlichkeiten Jojo Eble zählte dann auf, welche Bühnen die Sänger im Laufe der 60 Jahre bespielt hatten. Die großen Bühnen der Welt waren zwar letztendlich die Bühne auf dem Marktplatz, beim Neckarsulm Kultursommer, der Bundesgartenschau, der Ballei und natürlich im Kolpinghaus. Hier im Paulussaal sangen sie zum Jubiläum „One way wind“ und „Goodbye my Love goodbye“, dirigiert und begleitet von Andrej Klassen. Sie wurden von tosendem Applaus verabschiedet. 

Dass man mit Gesang auch die Damen begeistern kann, bewiesen die Lieder aus dem zweiten Block, „Are you lonesome tonight“ (bis du einsam heut‘ Nacht) und „Tanze mit mir in den Himmel hinein“. Dass die Sänger mit solchen Serenaden ihre Ehefrauen beim Heinkommen von der Singstunde begeistern, wurde allerdings von diesen nicht bestätigt. Mit „la bella rosa“ beendeten die Sänger diesen Block. 

Mit einer multimedialen Präsentation, passenderweise im Rückspiegel eines Autos, blickte Jojo Eble auf die Geschichte des Chors zurück, dessen erste Stunde am lauen Herbstabend des 24. September 1964 begonnen hatte. Akribisch gesammelt hatte er von der handgeschriebenen Chronik über die ersten schwarz-weißen Bilder bis zu Farbaufnahmen der ersten Auftritte beim Herbsttreffen mit neuem Wein und Zwiebelkuchen schon sechs Donnerstagsproben nach dem Start. Weihnachtsfeiern im Kolpinghaus, gemeinsame Auftritte mit dem Kinderchor, bei der Einweihung der neuen Orgel, dem Gotteslob, bei verschiedenen Chortreffen, bei „Neckarsulm singt“ und auf der Buga in Heilbronn brachten den Chor weiter nach vorne. Ausflüge und Bergwanderungen auf dem Heilbronner Weg und zum Lüner See schweißten die Freunde mit Freude weiter zusammen. Angereichert waren die Bilder und Daten mit Originalaufnahmen von Konzerten. 

Zwar leben nun von den Gründungsmitgliedern nur noch Ehrendirigent Werner Geis und Bernd Sperrfechter. Die wurden von Katharina Scharpff und Michael Steidle aus dem Kolping-Führungsteam zusammen mit Alois Muigg und Andrej Klassen besonders geehrt. Geis als erster Dirigent und Vater des Chors, Sperrfechter als erster Bass mit fast lückenlosem Probenbesuch, Muiig als Obmann und Vertreter der Gruppe im Kolpingvorstand und Klassen, der die Sänger schon 20 Jahre dirigiert und auf dem E-Piano begleitet. 

Einen musikalischen Strauß überreichte dann der von Markus Ehrenfried geleitete Projektchor, seine Existenz ist der Idee geschuldet, dass auch die Frauen der Sänger einen Beitrag zum Jubiläum leisten 

wollten. Es waren zwar nicht Rosen, Tulpen und Narzissen, die sie überreichten, sie hatten einen flotten grünen Kaktus mitgebacht. Zum vorletzten Titel „Lollipop“, extra mit deutschem Text, hatten sie sich spontan durch Susanne Herchel verstärkt, die für den „plopp“ zuständig war. 

Scharpff und Steidle übernahmen dann das Schlusswort, bedankten sich beim Hausherrn, Pfarrer Siegbert Denk, beim Ehepaar Zoll für die gute Küche, beim erfolgreichen Deko-Team und bei Jojo Eble, der sich der Veranstaltung mit viel Zeit und Liebe gewidmet hatte. 

Standesgemäß endete der gelungene Nachmittag nicht mit einem Happy Birthday, sondern mit dem 

gemeinsam gesungenen Lied „Wir sind Kolping“ mit dem Refrain: „Wir sind Kolping – Menschen dieser Welt – und wir sehen – das, was wirklich zählt. Gottes Liebe weitertragen – in die Welt hinein, zusammenleben – nicht allein.

Text: Peter Klotz